Toto-Pokal:Spiel des Jahres

Toto-Pokal: 57, 58, 59: Der Heimstettener Sportpark wird beim Auftritt der Löwen gegen den SV Dornach wohl größtenteils in Weiß und Blau erstrahlen.

57, 58, 59: Der Heimstettener Sportpark wird beim Auftritt der Löwen gegen den SV Dornach wohl größtenteils in Weiß und Blau erstrahlen.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Der Bezirksligist SV Dornach empfängt in der ersten Hauptrunde des Toto-Pokals den TSV 1860 München. Für die Löwen ist es ein Ausflug zu einem Underdog - für die Aschheimer möglicherweise die Partie ihres Lebens

Von Irmengard Gnau, Aschheim

"Das Spiel des Jahres ist fix!", jubelten die Verantwortlichen des SV Dornach schon vergangene Woche auf der Website des Vereins. Am Samstag spielte die erste Herrenmannschaft von Trainer Toni Plattner noch auf der heimischen Sportanlage gegen den FC Alte Haide in der Bezirksliga Oberbayern Nord. An Maria Himmelfahrt nun kommt ein ganz anderes Kaliber zu Besuch: der TSV 1860 München. "Wir freuen uns alle sehr", sagt Anna Principato aus dem Vereinsvorstand. Grund für den hohen Besuch ist der Toto-Pokal: Als Toto-Pokal-Kreissieger haben sich die Dornacher für die erste Hauptrunde des Pokalwettbewerbs der Saison 2018/2019 qualifiziert - und treffen da nun auf die Münchner Löwen.

Für den Verein aus dem Landkreis mit seinen etwa 650 Mitgliedern ist das ein echtes Highlight, und natürlich eine Herausforderung - sportlich, aber auch organisatorisch. Weil die eigene Spielstätte nicht für Spiele von Drittligisten zertifiziert ist, empfangen die Dornacher 1860 München auf dem Platz der Nachbarn, im Heimstettener Sportpark. Dort können bis zu 2500 Zuschauer Platz finden. Doch ganz so weit planen die Dornacher doch nicht. "Wir erwarten etwa 1500 Zuschauer", sagt Principato. Trotzdem bald 15 Mal so viele wie bei Heimspielen üblich. 500 Eintrittskarten haben sie bislang an die Gäste weitergegeben, die restlichen verkaufen die Dornacher selbst, im Vorverkauf auf dem Trainingsgelände beziehungsweise als Restkarten vor Spielbeginn am Stadion in Heimstetten. Damit das Spiel dort am 15. August um 18.30 Uhr angepfiffen werden kann, sind viele Vereinsmitglieder als Freiwillige im Einsatz, ob an den Kassen, bei der Kartenkontrolle oder als Parkplatzordner. Nur das sonst bei Heimspielen übliche Kuchenbacken entfällt - das Catering übernimmt der Stadionwirt.

Dafür ist Sicherheit ein Thema, wenn die Münchner Löwen mit ihrer zahlreichen Anhängerschaft in den Landkreis fahren. Der SV Dornach hat extra einen erfahrenen Ordnungsdienst bestellt, als Vorsichtsmaßnahme, falls einzelne Fans sich nicht zu benehmen wissen sollten. "Aber wir rechnen nicht mit Ausschreitungen oder so etwas", sagt Principato. Standardmäßig gibt es zudem im Vorfeld Sicherheitsbesprechungen zwischen Vereinsvertretern, den Sanitätern, der Polizei und Feuerwehr. Außerdem werden die Taschen der Fans vor dem Sportpark kontrolliert; Rucksäcke und Taschen, die größer sind als DIN-A4-Format sind nicht erlaubt, der Verein bittet außerdem, auf "rivalisierende Fan-Bekleidung" beim Spiel zu verzichten.

Zwei Herzen schlagen in Aichers Brust

Von dem Organisationsaufwand lassen sich die Dornacher die Vorfreude auf die große Partie nicht trüben. Mehrere Familien würden sogar ihren Urlaub früher beenden, um bei dem großen Spiel dabei sein zu können, sagt Principato. Eine schwere Partie wird es wohl für Vorstand Peter Aicher. Denn in seiner Brust schlagen zwei Fußballerherzen, eines für den Heimatverein und eines für den TSV. Für wen soll er da jubeln? Doch für Aicher ist das Dilemma ein glückliches: "Beide Vereine sind mein Leben. Und dass dieses Los, SV Dornach gegen 1860 München, Wirklichkeit geworden ist, ist für mich und für unseren Verein SV Dornach eine Sensation", sagt er.

Auch Trainer Plattner freut sich auf die Partie. "Das wird ein Erlebnis für die Burschen, dass sie mal gegen eine solche Mannschaft spielen dürfen", sagt er. Allerdings sagt er seinen Spielern voraus, dass sie viel werden laufen müssen. In einer schwachen Minute hat er sich schon einmal ausgemalt, wie seine Mannschaft mit dem rechten Glück zu einem Sensationserfolg kommen könnte - doch das hat er ganz schnell wieder verworfen. Plattner gibt seinen Spielern lieber mit, ganz entspannt an das Spiel ranzugehen. "Genießen, ruhig spielen", sagt er. Wenn seine Mannschaft etwas dazulernt und am Ende noch ein achtbares Ergebnis herauskommt, ist das Ziel des Trainers erreicht.

Fußballinteressierte, die nicht den Weg ins Stadion finden, können das Spiel live im Internet verfolgen. Der Streamingdienst Sport total überträgt die Partie kostenlos (sporttotal.tv). Der Anbieter sendet regelmäßig aus etwa 140 Stadien Spiele aus den Bayern-, Landes- und fortan auch Bezirksligen.

Die Partie SV Dornach - TSV 1860 München beginnt am Mittwoch, 15. August, um 18.30 Uhr im Heimstettener Sportpark, Am Sportpark 2, Kirchheim. Die Tore des Stadions werden um 17 Uhr geöffnet. Vom Sportheim in Dornach aus fährt um 16.30 Uhr ein Shuttle-Bus zum Stadion.

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