Seit drei Jahren ist bekannt, dass die Asiatische Tigermücke den Weg ins Münchner Umland gefunden hat. 2022 und 2023 wurden in Oberhaching Exemplare des Insekts entdeckt, im vergangenen Jahr in Ismaning. Mit der ursprünglich aus Südostasien stammenden Mückenart ist nicht zu spaßen, sie gilt als äußerst aggressiv und überträgt Infektionskrankheiten wie Chikungunya-, Dengue- und Zika-Fieber. Mit Beginn der Mückensaison warnt das Landratsamt München daher vor dieser Spezies und bittet die Bevölkerung um Mithilfe bei der Fortführung eines Monitorings.
Die Asiatischen Tigermücke ist zwischen zwei und zehn Millimeter groß und auffällig schwarz-weiß gemustert. Das Insekt zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es im Gegensatz zu vielen heimischen Mückenarten nicht erst in der Dämmerung aktiv wird, sondern auch tagsüber sticht. Durch die Globalisierung und den Klimawandel hat die Art auch in Deutschland zunehmend günstige Bedingungen für ihre Verbreitung gefunden.
Allerdings wird laut Landratsamt in Deutschland das Infektionsrisiko durch Tigermückenstiche derzeit als gering eingeschätzt. Die genannten Krankheiten sind hier bisher nicht heimisch, sondern werden nur durch Reiserückkehrer eingeschleppt. Dennoch soll verhindert werden, dass sich die Tigermücke weiter ausbreitet und neue Populationen bildet. Die bislang betroffenen Gemeinden arbeiten mit dem Gesundheitsamt und dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) zusammen. Zur Überwachung werden spezielle Mückenfallen im Umfeld der bisherigen Fundorte eingesetzt. Zudem setzen die Behörden auf „ein waches Auge und die aktive Mithilfe“ der Bevölkerung.
Tigermücken gehören zu den sogenannten Container-Brütern und legen ihre Eier in kleinen Wasseransammlungen ab, wie sie beispielsweise in Vasen, Blumentopfuntersetzern oder Gießkannen vorkommen. Daher finden sie in städtischen Gebieten zahlreiche Möglichkeiten zur Eiablage. Tigermückeneier sind besonders widerstandsfähig gegenüber Trockenphasen und können sogar Frost überstehen.
Um eine weitere Ausbreitung der Tigermücke zu verhindern, rät das Landratsamt, solche Wasseransammlungen zu vermeiden. Man sollte daher Untersetzer, Vogeltränken und Grabvasen wöchentlich leeren, verstopfte Regenrinnen reinigen und unbenutzte Behälter umdrehen, damit sich darin kein Regenwasser sammelt. Auch sollten genutzte Behälter regelmäßig mit heißem Wasser gereinigt und Regentonnen mückensicher mit Netzen oder Decken abgedeckt werden.
Wer eine auffällige Mücke findet, kann sie an das Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) Landesinstitut für Tiergesundheit II Sachbereich TG 6.3, Veterinärstraße 2, 85764 Oberschleißheim schicken. Die Insekten sollten im Ganzen versendet und nicht zerquetscht werden. Geeignetes Verpackungsmaterial ist eine Streichholzschachtel oder ein Plastikröhrchen. Die Mücken sollten trocken gelagert und verschickt und nicht in Flüssigkeiten wie Alkohol eingelegt werden. Alternativ kann die Einsendung auch an den Mückenatlas erfolgen, eine Kooperation des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) und des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit. Hinweise und ein Einsendeformular unter www.//mueckenatlas.com/mueckenjaeger-werden.