Tier-Gottesdienst in Gronsdorf:Ein Segen auch für Elefanten

Tier-Gottesdienst in Gronsdorf: Pfarrvikar Stephan Ostrowitzki.

Pfarrvikar Stephan Ostrowitzki.

(Foto: Sebastian Gabriel)

Stephan Ostrowitzki bereitet einen besonderen Gottesdienst vor.

Von Daniela Bode

An diesem Donnerstag wird Pfarrvikar Stephan Ostrowitzki in der Kirche Heilig Kreuz im Haarer Ortsteil Gronsdorf keinen ganz gewöhnlichen Gottesdienst halten. Neben Zweibeinern werden wohl auch einige Vierbeiner kommen. Denn nach der Heiligen Messe zum Feiertag Mariä Himmelfahrt um 8.30 Uhr und einem anschließenden Weißwurstfrühstück wird er um 11 Uhr auf der Wiese neben der Kirche Tiere segnen.

"Dieses Mal haben wir alle eingeladen, auch Elefanten. Es soll sich ja keiner ausgeschlossen fühlen", sagt er frohen Mutes. Dieses Mal gab es auch einen Aushang bei der örtlichen Tierärztin. Er rechnet daher damit, dass der Zulauf noch größer sein wird. Voriges Jahr, als er auf eine Anregung eines Ehepaars hin, das selbst viele Tiere hat, zum ersten Mal in Gronsdorf Vierbeiner und Co. segnete, hatten verschiedene Herrchen und Frauchen etwa 20 Schützlinge mitgebracht. Hunde, Katzen, Pferde, eine Ziege und ein Hahn seien unter den zu Segnenden gewesen. "Auch Hund und Katze nebeneinander - es gab da keine Probleme", sagt er.

Die Motivation der Leute ist für Ostrowitzki klar: "Sie kommen, weil sie ihre Tiere mit einem guten Segen bedenken wollen und sich bedanken wollen, dass sie ihnen treue Freunde sind", sagt er. Auch von höchster Stelle in der katholischen Kirche ist der hohe Stellenwert der bellenden und miauenden Begleiter längst beteuert worden. Ostrowitzki verweist auf Papst Johannes Paul II., der einmal sagte: "Auch die Tiere kommen in den Himmel."

Katzen und Weihwasser

Bei dem Pfarrvikar jedenfalls können die Gronsdorfer ihre felligen oder gefiederten Genossen in guten Händen wissen, da er selbst ein großes Herz für sie hat. "Wir hatten zuhause immer Tiere. Hunde, Schildkröten, Hamster. Es ist immer viel los gewesen", sagt er und lacht. Am Donnerstag wird er dann hinter einem kleinen Tisch stehen, der als Altar dient und auf dem sich ein Kreuz und Weihwasser befinden. "Wir werden beten und dann gehe ich von Tier zu Tier und besprenge sie mit Weihwasser", sagt der Pfarrvikar.

Das eine oder andere könnte sich sträuben. "Katzen mögen Wasser ja nicht so gerne", weiß er. Der Priester sieht der Zeremonie dennoch entspannt entgegen. "Wir müssen auch sehen, wie sich die Tiere vertragen. Das ergibt sich dann alles."

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