Schauspiel-SoloWer trägt in Wahrheit die Sünden der Welt?

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Die Autorin Lot Vekemans gibt dem Jünger, der Jesus verriet, ein Gesicht und eine eigene Geschichte: Sebastian Klein als „Judas“.
Die Autorin Lot Vekemans gibt dem Jünger, der Jesus verriet, ein Gesicht und eine eigene Geschichte: Sebastian Klein als „Judas“. (Foto: B.I. Zehetner)

In dem Theatermonolog „Judas“, der in Pullach gezeigt wird, stellt der Jünger, der Jesus an seine Feinde auslieferte, bedenkenswerte Fragen – und lässt das Publikum kurz vor Beginn der Karwoche in seine Seele blicken.

Von Udo Watter, Pullach

Wie fair ist es, einen Menschen nur nach einem bestimmten Lebensabschnitt zu beurteilen? Der große bayerische Schriftsteller Ludwig Thoma etwa hat seinen Ruf mit antisemitischen und antidemokratischen Hetzartikeln im Miesbacher Anzeiger in seinen letzten Lebensjahren nachhaltig beschädigt, weswegen sie in München jetzt wohl demnächst die ihm gewidmete Straße umbenennen wollen. Dass er aber großartige Bauernromane, die „Lausbubengeschichten“ und das anrührend bairische Versepos „Heilige Nacht“ geschrieben hat sowie als Chefredakteur der Zeitschrift Simplicissimus lange Zeit ein geistreich-satirischer Kämpfer gegen verlogenes Spießertum, wilhelminischen Militarismus und den klerikale Bigotterie war – das fällt nicht mehr so ins Gewicht bei der historischen Bewertung.

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