Taufkirchen:Unfallträchtige Kreuzung bleibt unverändert

Taufkirchen: An der Kreuzung des Zacherlwegs mit der Tegernseer Landstraße kracht es immer wieder.

An der Kreuzung des Zacherlwegs mit der Tegernseer Landstraße kracht es immer wieder.

(Foto: Claus Schunk)

Trotz anderslautender Empfehlungen entscheidet sich die Mehrheit des Gemeinderats gegen eine Einbahnregelung für den Zacherlweg.

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

Wider die Empfehlung der Unfallkommission und gegen den mehrheitlichen Willen der Nachbarschaft will der Taufkirchner Gemeinderat den Zacherlweg nicht als Einbahnstraße ausweisen. "Wir produzieren dadurch mehr Verkehr für alle anderen Straßen", fasste Michael Neumayer (CSU) die Kritik an dieser Lösung zusammen. Für eine Einbahnregelung sprachen sich nur sieben Gemeinderatsmitglieder von SPD und Grünen aus. Angesichts von 15 Gegenstimmen bleibt der Zacherlweg nun also weiterhin in beide Richtungen offen.

Grund für die Überlegungen sowie einen Ortstermin mit Landratsamt, Polizei und der Unfallkommission waren die regelmäßigen Kollisionen an der Kreuzung mit der Tegernseer Landstraße - verursacht vornehmlich von Autofahrern, die auf die Kreisstraße abbiegen. Erst Anfang dieses Jahres hatte es dort letztmals gekracht, die Fahrer der beiden Wagen mussten ins Krankenhaus gebracht werden.

Um das Unfallrisiko an dieser Stelle zu reduzieren, riet die Unfallkommission dazu, den Zacherlweg ortseinwärts als Einbahnstraße auszuweisen. Diese Regelung sollte zwischen der Tegernseer Landstraße und dem Ende der aktuellen Wohnbebauung gelten. Für diese Lösung hatte sich vor einigen Jahren auch eine Mehrheit der Anwohnerinnen und Anwohner bei einer Befragung ausgesprochen.

Um die Folgen einer solchen Einbahnregelung abzuschätzen, hatte das Rathaus eine Stellungnahme bei der Planungsgesellschaft Stadt-Land-Verkehr eingeholt, die sich bereits für ein Gutachten mit dem Verkehr in Taufkirchen beschäftigt hat. Laut den Schätzungen der Experten würde sich das aktuelle Verkehrsaufkommen auf dem Zacherlweg von 300 bis 400 Fahrzeugen pro Tag durch die Ausweisung einer Einbahnstraße halbieren. Die Autolenker, die dort nicht mehr ortsauswärts fahren dürften, würden zum größten Teil den Weg über die nördliche Dorfstraße wählen - "und nur ein kleiner Teil über den Hohenbrunner Weg", hieß es in der Stellungnahme der Planungsgesellschaft Stadt-Land-Verkehr.

Nicht zuletzt wegen dieser Einschätzung sahen viele Gemeinderatsmitglieder die Einbahnregelung kritisch. "Der Verkehr wird dadurch nicht weniger, sondern nur verdrängt - in die Dorfstraße", sagte Michael Lilienthal (Freie Wähler). Zudem gab er zu bedenken, dass auf einer Einbahnstraße schneller gefahren werde, wodurch das Unfallrisiko steige.

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