Süddeutsche Zeitung

Taufkirchen:Pakt für bezahlbare Wohnungen

Die Gemeinde Taufkirchen will zusätzlichen, vergünstigten Wohnraum schaffen. Profitieren sollen davon vor allem Erzieherinnen und Rathausangestellte.

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

Die Errichtung von 44 kommunalen Wohnungen am Riegerweg befindet sich aktuell auf der Zielgeraden, da forciert die Gemeinde Taufkirchen bereits das nächste eigene Bauprojekt - und zwar in der Pfarrer-Weidenauer-Straße unweit der Pfarrkirche St. Johannes. Dort sollen nach den Plänen des Rathauses weitere Wohnungen entstehen, gefördert durch den Wohnungspakt Bayern, dessen Zuschüsse auch beim Vorhaben am Riegerweg geflossen sind.

Nun hat der Taufkirchner Gemeinderat einstimmig beschlossen, das Bauprojekt in der Pfarrer-Weidenauer-Straße gemeinsam mit der Baugesellschaft München-Land (BML) zu realisieren. Zudem entschied sich das Gremium für eine Planungsvariante, die zwei Gebäude mit einer Wohnfläche von insgesamt etwa 1300 Quadratmetern vorsieht.

Es gibt schon mehr als 70 Bewerbungen

Je nach Zuschnitt könnten in den beiden Häusern knapp 20 Wohnungen entstehen, die dann vergleichsweise preisgünstig vermietet werden sollen. Im Falle des Projekts am Riegerweg, dessen Fertigstellung für den Herbst dieses Jahres geplant ist, wird der Mietpreis laut Rathaus bei circa 12,50 Euro je Quadratmeter liegen - mithin fast zehn Euro weniger, als man etwa in den benachbarten Riegerhöfen zahlt. Entsprechend groß ist die Nachfrage nach den gemeindlichen Wohnungen, in die vorrangig Erzieherinnen, Pflegepersonal und Rathausbeschäftigte einziehen sollen, die sich sonst auf dem überhitzten Wohnungsmarkt im Landkreis München schwer tun. Laut Bauamtsleiter Stefan Beer gibt es aktuell 71 Bewerbungen für die 44 Wohnungen; einen Kriterienkatalog für deren Vergabe will der Gemeinderat demnächst beschließen.

Am Pfarrer-Weidenauer-Weg sollen nun weitere kommunale Wohnungen entstehen, wobei es bis zum Baubeginn noch etwas dauern wird. Schließlich muss das Rathaus erst die Verträge mit der BML abschließen, die als Generalübernehmer für das Vorhaben beauftragt werden soll. Dies hat für die Gemeinde den Vorteil, dass Planungs- und Bauleistungen nicht öffentlich ausgeschrieben werden müssen, was Zeit und Geld spart. Vonseiten der Regierung von Oberbayern ist der Kommune bereits signalisiert worden, dass eine Förderung des Projekts durch den Wohnungspakt Bayern positiv bewertet wird. Für eine endgültige Zusage braucht es jedoch eine konkrete Planung.

Diese soll nun auf Basis von einem der 14 Entwürfe erfolgen, die dem Gemeinderat vor knapp einem Jahr vom Architektenbüro Romstätter vorgestellt wurden. Die Pläne sehen ein drei- und ein viergeschossiges Gebäude vor, wobei Letzteres teilweise auf Stützen steht, um darunter Raum für Parkplätze zu schaffen. Auf diesem Wege käme man ohne eine teure Tiefgarage aus; ebenfalls aus Kostengründen soll auf einen Dachausbau verzichtet und bei beiden Häusern auf Flachdächer gesetzt werden. Hinsichtlich der Anzahl und Größe der Wohnungen sei der Entwurf flexibel, heißt es aus dem Rathaus. Bauamtsleiter Beer verwies aber darauf, dass bei den Bewerbungen für den Riegerweg vor allem Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen nachgefragt wurden.

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