Die künstliche Surferwelle ist spektakulär. Und der Turm, in dem Menschen beim Indoor-Skydiving im Windkanal schweben, nicht minder. Doch die beiden größten Attraktionen in der Jochen-Schweizer-Arena in Taufkirchen fressen viel Energie. Jetzt macht sich das Veranstaltungszentrum an der Salzburger Autobahn dazu auf, dies alles und mehr klimaneutral anzubieten. Eine 5,2 Hektar große Freiflächen-Photovoltaikanlage wird errichtet und über eine 2,2 Kilometer lange Erdleitung mit der Arena verbunden. Von Dezember 2025 an soll diese autark versorgt werden. Man setze „neue Maßstäbe“ für die Eventbranche, schreibt das Unternehmen.
Für sein Engagement für Nachhaltigkeit ist der mittlerweile 68 Jahre alte Jochen Schweizer bisher wenig bekannt. Der ehemalige Stuntman und Wegbereiter des Bungee-Jumpings steht für Spaß und außergewöhnliche Erlebnisse, bei denen Menschen ihre Grenzen ausloten. Er öffnete der breiten Masse den Funsport und baute ein Unternehmen auf, das unter anderem über Gutscheine Events verkauft.
Seit 2017 gibt es die auch in der Arena – hier werden speziell auch Firmen angesprochen. Und diese Kunden haben offenbar zunehmend ein Problem mit der Energie- und Klimabilanz. Michael Kiesl, Geschäftsführer der Arena GmbH, sagt, „die letzten Jahre haben gezeigt, dass Nachhaltigkeit in der Eventbranche immer stärker gefragt ist“. Unternehmen legten bei ihren Veranstaltungen zunehmend Wert darauf, dass diese mit den Vorgaben einer Corporate Social Responsibility im Einklang stünden. Sprich: Das Fun-Event soll auch nachhaltig sein.
Die PV-Anlage wird laut einer Mitteilung des Unternehmens das 2,5-Fache des Energiebedarfs der Arena erzeugen. Ein integrierter Pufferspeicher wird eine kontinuierliche Versorgung etwa auch nachts und bei wechselnden Wetterbedingungen sicherstellen. Die Planungen für das Projekt begannen 2022, im Jahr 2024 tat man sich mit der Münchner Vispiron Energy GmbH zusammen und pachtete die Fläche an. Ende August 2025 wurde die Verteilerstation auf dem Arena-Gelände installiert und im September wird das Kabel verlegt, bevor im Herbst mit Spülbohrungen die A99 und die B471 unterquert werden. Dann soll der Batteriespeicher geliefert und die PV-Module aufgestellt werden. Bis Jahresende ist die Fertigstellung geplant.
Jochen Schweizer rühmt sich, mit dem neuen Solarpark, ein „starkes Zeichen“ zu setzen. Vom Fliegen über das Surfen bis hin zum Genießen im Restaurant werde künftig alles mit Sonnenstrom betrieben, womit man in der Branche „Einzigartiges“ anbiete. „Nachhaltiges Wirtschaften und außergewöhnliche Aktivitäten“, sagt er, passten perfekt zusammen.

