Splittersiedlung:Schwarzbauten werden legal

Taufkirchen, Waldweg, Schwarzbauten,

Dass dort hinten am Waldweg Häuser stehen, vermutet man kaum. Tatsächlich gibt es dort aber eine Splittersiedlung.

(Foto: Angelika Bardehle)

Taufkirchner Häuser am Waldweg dürfen bleiben, aber nicht erweitert werden.

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

Nach jahrelangem Hin und Her sollen die Bewohner der Schwarzbau-Siedlung am Waldweg in Taufkirchen endlich Sicherheit bekommen. So hat der Bauausschuss des Gemeinderats am Montag einstimmig einen Entwurf für eine Außenbereichssatzung gebilligt, mittels derer die einst unerlaubt errichteten Wohnhäuser nahe der A8 nachträglich legalisiert werden. Zugleich will die Gemeinde auf diesem Weg eine weitere Bebauung in diesem Bereich verhindern. "Eine Never-Ending-Story nähert sich nun doch dem Ende", sagte Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei). Jetzt muss die Satzung noch einmal für zwei Wochen öffentlich ausgelegt werden, sodass Bürger und Behörden abermals Stellung nehmen können. Danach werde man die Satzung bald beschließen, sagte Sander: "Und dann haben wir endlich für Rechtssicherheit in diesem Bereich gesorgt."

Mit diesem Schritt würde die Gemeinde einen Schlussstrich unter eine jahrelange Debatte ziehen, die rund um die Splittersiedlung zwischen Äckern und Autobahn im Südwesten von Taufkirchen entbrannt ist. Dort wurden schon vor dem Zweiten Weltkrieg erste Häuser errichtet - illegal, da eine Bebauung im sogenannten Außenbereich eigentlich nicht zulässig ist. Jahrzehntelang wurden die inzwischen 13 Wohngebäude von den Behörden geduldet, obschon einige von ihnen immer wieder erweitert oder sogar durch Neubauten ersetzt wurden. Erst 2008 kündigte das Landratsamt gegen mehrere Eigentümer "bauaufsichtliche Maßnahmen" an, worauf in der Siedlung die Furcht umging, die Behörde könnte den Abriss der Häuser veranlassen.

2015 beschloss der Gemeinderat nach intensiver Debatte, die Legalisierung der Häuser durch eine Außenbereichssatzung anzustreben. Als problematisch erwies sich, dass das Areal zum Landschaftsschutzgebiet "Deisenhofener Forst" gehört. Letztlich signalisierte das Landratsamt jedoch sein Einverständnis, und so segnete der Bauausschuss Anfang des Jahres den ersten Entwurf für die Außenbereichssatzung ab. "Der Grundsatz ist, dass wir den Status quo beibehalten", sagt Bauamtsleiter Stefan Beer. "Es werden lediglich geringfügige Erweiterungen im Bestand zugelassen."

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