Süddeutsche Zeitung

Taufkirchen:Senioren bleiben im Ort

Taufkirchner Heim soll zum Wolfschneiderhof ziehen

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

Die Seniorenwohnanlage am Hachinger Bach soll im Taufkirchner Ortszentrum bleiben. Der Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, als Ersatzstandort für die Einrichtung nur noch das Grundstück neben dem Wolfschneiderhof auf der anderen Seite des Baches genauer zu untersuchen. Das Seniorenheim, das vom Diakoniewerk Hohenbrunn betrieben wird, muss sein Haus am Köglweg voraussichtlich 2023 verlassen. Dann läuft der Mietvertrag mit dem Besitzer aus, der Firma Rock Capital, die das Grundstück mutmaßlich anderweitig nutzen will.

In den vergangenen Monaten hat der Gemeinderat deshalb verschiedene Ersatzstandorte ins Auge gefasst und wieder verworfen - unter anderem das Areal zwischen Oberweg und Münchner Straße, für das bereits ein Entwurf für ein Mehrgenerationenquartier vorlag, sowie die Kegelfelder und ein Grundstück in der Mehlbeerenstraße. Letzteres war zuletzt in die Kritik geraten wegen seiner Lage im Gewerbegebiet. Die Kegelfelder dagegen erachteten mehrere Gemeinderäte als vielversprechend. Nun aber berichtete Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei): "Der Standort kommt nicht in Frage." So habe der dortige Grundstückseigentümer der Gemeinde mitgeteilt, dass er nur zu einer Kooperation bereit wäre, sofern es ein Gesamtkonzept für die Kegelfelder gebe. Ein solches habe man aber schon in den vergangenen 20 Jahren nicht hinbekommen, gab Alfred Widmann (SPD) zu bedenken. "Das Altenheim brauchen wir in drei, vier Jahren. Deshalb ist der einzige vernünftige Standort nördlich vom Wolfschneiderhof."

Dort verfügt die Gemeinde über ein Grundstück; noch geklärt werden muss aber die Erschließung. Diese könnte entweder mittels einer neuen Brücke über den Hachinger Bach erfolgen oder von Norden her über die Straße Am Heimgarten. Hildegard Riedmaier (CSU) sprach sich für Zweiteres aus, betonte jedoch: "Damit machen wir das Gebiet auf. Und uns muss bewusst sein, dass da auch ein Bauwerber von Westen kommt. Über kurz oder lang wird dann dieses ganze Gebiet bebaut werden."

Zunächst will der Gemeinderat nun aber eine Machbarkeitsstudie für den Standort am Wolfschneiderhof in Auftrag geben. Zudem muss das Gremium klären, in welcher Form die Kommune ihr Grundstück einbringt. Dieses könnte verkauft, in Erbbaupacht bereitgestellt oder in eine Betreibergesellschaft eingebracht werden, an der die Gemeinde beteiligt wäre. Unwahrscheinlich ist dagegen, dass die klamme Kommune selbst als Bauherr auftritt. Vielmehr wird sie sich wohl nach einem Investor umsehen.

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Quelle:
SZ vom 22.05.2019
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