Schnitzel und Schweinebraten gehören weiterhin zu den Verkaufsschlagern des Wirtshauses "Zinners" in Taufkirchen. Denn Ferdinand und Sebastian Zinner liefern ihre neu interpretierten bayerischen Spezialitäten während der Zeit des Shutdowns zu den Kunden nach Hause.
"Die Gäste nehmen das Angebot jeden Tag besser an", sagt Ferdinand Zinner. Der 25-Jährige nimmt alle Bestellungen persönlich am Telefon entgegen. Sein sechs Jahre älterer Bruder kocht die Gerichte größtenteils alleine, der Vater ist vorübergehend als Fahrer eingesprungen. Bisher erwirtschaften die Zinners zwar nur etwa ein Fünftel vom regulären Umsatz. "Aber es ist natürlich trotzdem kein Tropfen auf den heißen Stein, weil wir dadurch unsere Fixkosten decken können", sagt Sebastian Zinner.
In ihrem Lieferdienst sehen die Zinners auch eine soziale Aufgabe, der sie nachkommen möchten. Vor allem mittags gehörten auch viele Seniorinnen und Senioren zu ihren Gästen. Ferdinand Zinner sagt: "Das war für viele eine Routine im Tagesablauf. Wir versuchen ihnen eine Alternative zu bieten."
Das Zinners beliefert derzeit nicht nur Taufkirchen, sondern auch Unter- und Oberhaching, Ottobrunn, Neubiberg, Hohenbrunn, Brunnthal und Grünwald. Deshalb kann die Lieferzeit je nach Wohnort und Gericht auch zwischen 30 und 60 Minuten betragen. Mittags gehe es oft schneller.
Um das Risiko der Übertragung des Coronavirus so gering wie möglich zu halten, werden die Kunden um Kartenzahlung gebeten. Wer den Ziffernblock des Lesegeräts benutzt, erhält einen Einweghandschuh. Das Essen wird vom Lieferanten abgestellt. Die Kunden bekommen stets noch eine Kleinigkeit wie Pralinen oder Tee. "Wir wollen den Leuten eine Freude machen und etwas Schönes weitergeben", sagt Ferdinand Zinner.