SZ-Serie: Fade Zeit:Entspannen mit Salbeiduft

SZ-Serie: Fade Zeit: Alexandra Baumgarten verwendet beim Räuchern gerne Kräuter aus der Nachbarschaft.

Alexandra Baumgarten verwendet beim Räuchern gerne Kräuter aus der Nachbarschaft.

(Foto: Marco Einfeldt)

Alexandra Baumgarten genießt in der Weihnachtszeit den Geruch geräucherter Kräuter in ihrem Haus.

Von Angela Boschert, Taufkirchen

"Während der Raunächte nehme ich 'Schutzräucherungen' vor und gehe mit meiner Räucherschale durch unser kleines Haus, von Zimmer zu Zimmer und einmal um das Haus herum, und wedle den Rauch von Wacholder, Alant, Angelikawurzel und Beifuß." Was sich etwas esoterisch anhört, ist für Alexandra Baumgarten ein schönes Ritual und lässt sich zwischen 21. Dezember und 6. Januar - der Zeit der Raunächte - oder natürlich auch im Advent leicht daheim umsetzen. Und sei es nur, um eine wohlige Atmosphäre zu schaffen.

Für Baumgarten ist Räuchern etwas Sinnliches, hat aber auch etwas Rituelles: "Ich nutze die Zeit im Advent, um mich aus dem Lärm und den Aktivitäten zurückzuziehen und über die Erlebnisse des Jahres mit etwas Abstand nachzudenken. Besonders gut komme ich dabei zur Ruhe, wenn eine Kerze bei mir flackert und eine angenehme Räuchermischung neben mir aufsteigt. Dafür wähle ich Kräuter, die eine reinigende Wirkung haben, wie Beifuß, Angelikawurzel, Salbei und Fichtenharz", erzählt die 44-jährige Gartenbauingenieurin, die beim Landesbund für Vogelschutz die Umweltstation München leitet. Zum Räuchern gehöre der passende Ort mit seiner Atmosphäre.

SZ-Serie: Fade Zeit: Unterschiedliche Rauchmischungen

Unterschiedliche Rauchmischungen

(Foto: Marco Einfeldt)

Aber auch im heimischen Wohnzimmer könne man, etwa mit Wacholder, der schützt, klärt und stärkt, eine wohltuende Atmosphäre bereiten. Räucherware wirke auf unser Wohlbefinden, das sei belegt, aber "Heilen durch Räuchern würde ich nicht empfehlen", betont sie.

Wie geht man vor? Man solle einige Kräuter aus der Umgebung in seiner Wohnung trocknen, dazu Harze und Wurzeln geben, wie man sie in Kräuter- oder Teeläden bekommt, und diese Mischung - es genügen wenige Gramm - in einem Teesieb über ein Teelicht halten. Hierbei tue ein Stövchen gute Dienste. Wichtig sei, dass die Kräuter nicht verbrennen und man den Raum immer gut lüfte.

Baumgarten geht zum Räuchern gerne in die Natur. Dann legt sie die Kräuter in eine feuerfeste kleine Schale - etwa Salbei und Beifuß sowie Thymianzweige und Baumharze - auf durchgeglühte Räucherkohle. Eine Rauchfahne kräuselt sich in der kühlen Luft empor und ein sanfter Kräutergeruch steigt in die Nase. "Salbei wird wie Beifuß eine Schutzwirkung nachgesagt und bei Thymian haben die Römer sogar geglaubt, sie würden besonders mutig, wenn man das Gewürz räuchere", sagt die Expertin für Räuchern mit Wildkräutern, die am Samstag bei der Nachbarschaftshilfe Taufkirchen einen Workshop "Räuchern mit Pflanzen aus der Nachbarschaft" hätte geben wollen. Er wurde wegen der Coronalage abgesagt.

Die stade Zeit ist dieses Jahr eine fade Zeit. Mit dieser Serie versucht die SZ, jeden Tag wenigstens ein bisschen Licht in den Advent zu bringen.

SZ-Serie: Fade Zeit: Eine Räucherschale wird mit Kräutermischungen bestückt, die auf einem Stück Kohle liegen.

Eine Räucherschale wird mit Kräutermischungen bestückt, die auf einem Stück Kohle liegen.

(Foto: Marco Einfeldt)
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: