Radverkehr:Taufkirchen baut, der Landkreis zahlt

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Zum Teil gibt es bereits einen Radweg an der Tegernseer Landstraße in Taufkirchen. Ein fehlender Abschnitt soll nun ergänzt werden. (Foto: Claus Schunk)

Die Gemeinde schließt eine Lücke im Radweg an der Tegernseer Landstraße. Das wäre eigentlich eine Aufgabe des Landratsamtes - doch das ist überlastet.

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

Der bislang lückenhafte Radweg an der Tegernseer Landstraße in Taufkirchen soll nächstes Jahr komplettiert werden. Einen entsprechenden Beschluss hat der Gemeinderat gefasst und dabei zugestimmt, die Baumaßnahme für den Landkreis zu übernehmen. Dieser wäre eigentlich dafür zuständig, da der Radweg entlang einer Kreisstraße verläuft.

Jedoch habe das Landratsamt dem Rathaus mitgeteilt, "dass der Landkreis nicht dazu käme, die Arbeiten so zu leisten, dass der Weg 2024 gebaut würde", erklärt Bauamtsleiter Stefan Beer. Daher werde die Gemeinde einspringen und den Ausbau zwischen der Kreuzung zur Dorfstraße und der Autobahn 995 übernehmen. Die Kosten für die Maßnahme trägt freilich der Landkreis. Sie werden auf 3,3 Millionen Euro geschätzt, wobei eine Förderung durch den Freistaat in Höhe von bis zu 80 Prozent zu erwarten ist.

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"Es kostet uns nichts und wir können das personell stemmen", sagte der Bauamtsleiter in der Gemeinderatssitzung. Hinzu komme der Vorteil, dass die Grundstückseigner entlang des Radwegs weiterhin das Rathaus als Ansprechpartner hätten. "Sie sind es ja gewohnt, mit der Gemeinde zu korrespondieren, und daran würde sich nichts ändern", so Beer.

Konkret betrifft die Baumaßnahme den Abschnitt der Tegernseer Landstraße zwischen dem Kreisverkehr an der Gemeindegrenze zu Unterhaching und dem Zacherlweg. Von dort gibt es in Richtung Süden bereits einen Radweg, der jedoch auf Höhe der Edelweißstraße endet. Hier soll die Verbindung als Geh- und Radweg fortgesetzt werden - bis zum Kreisel am Hohenbrunner Weg und weiter bis kurz vor die Autobahnauffahrt Sauerlach.

Kritik an dem Vorhaben kommt nur von SPD-Gemeinderat Heigl

Insgesamt soll laut Bauamt ein neuer Geh- und Radweg auf circa drei Kilometern entstehen. Sollten im Zuge der Maßnahme weitere Kosten für den Bau oder den Grunderwerb entstehen, würde diese der Landkreis übernehmen. Er bezahlt der Gemeinde überdies eine Summe von einem Prozent der Baukosten - als Ausgleich für den Organisations- und Verwaltungsaufwand.

Kritik an den Plänen äußerte lediglich Herbert Heigl (SPD). Er monierte, dass Kosten und Nutzen bei der Maßnahme in keinem Zusammenhang stünden - auch weil es weiter westlich bereits eine Verbindung durch den Wald gebe. "Auf diesem Radweg werden am Wochenende gerade mal zehn Leute fahren - und das für 3,3 Millionen Euro", befand Heigl. Widerspruch kam von mehreren anderen Gemeinderatsmitgliedern. Allein der Radwegschluss zwischen Dorfstraße und Hohenbrunner Weg sei die Sache wert, betonte Peter Hofbauer (Freie Wähler). Und Jutta Henkel (Grüne) sagte mit Blick auf den Klimaschutz: "Jeder Meter Radweg ist eine Investition in unsere Zukunft." Letztlich stimmte der gesamte Gemeinderat einmütig für die Übernahme des Radwegbaus.

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