Süddeutsche Zeitung

Ukraine-Hilfe:Solidarität mit Peretschyn

Taufkirchen strebt eine Partnerschaft mit der Stadt an, um dort gezielt Projekte für Geflüchtete aus dem Kriegsgebiet zu unterstützen.

Taufkirchen strebt eine "solidarische Partnerschaft" mit der ukrainischen Stadt Peretschyn an. Auf diesem Weg will die Gemeinde die 12 000-Einwohner-Kommune nahe der Grenze zur Slowakei unterstützen, die zwar nicht im Kriegsgebiet liegt, aber Tausende Geflüchtete aus anderen Landesteilen aufgenommen hat. "Was dort alles gebraucht wird, ist fast unbegreiflich", sagte Rosemarie Weber, deren SPD-Fraktion die Partnerschaft beantragt hatte. Hintergrund des Vorstoßes ist das Engagement des Vereins Bayerische Ostgesellschaft, der seit Jahrzehnten ein Hilfsprojekt in Peretschyn unterhält. Daran beteiligt ist Michael Schanz, langjähriges SPD-Mitglied aus Taufkirchen, der zuletzt regelmäßig Hilfstransporte in die ukrainische Stadt begleitet hat. Er sagt mit Blick auf den nun gefassten Gemeinderatsbeschluss: "Diese Entscheidung wird das Leben von Menschen in Peretschyn verbessern."

Die geplante solidarische Partnerschaft sei nicht vergleichbar mit einer normalen Gemeindepartnerschaft, wie sie Taufkirchen mit Meulan in Frankreich unterhält, unterstrich Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei). So gehe es dabei nicht um gegenseitige Besuche oder den Austausch von Schulklassen. Vielmehr solle die Partnerschaft eine Basis darstellen, "um Hilfe dorthin zu bringen, wo sie wirklich benötigt wird", sagte der Rathauschef. Ende Oktober hatten Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einen gemeinsamen Appell zur Bildung solcher solidarischer Partnerschaften verabschiedet. Diese werden vom Bundesentwicklungsministerium finanziell gefördert. In Taufkirchen sollen nun in Abstimmung mit der Bayerischen Ostgesellschaft konkrete Projekte ausgewählt werden, an denen die Gemeinde mitwirkt. Zur Finanzierung steht Geld bereit, das im Haushalt 2023 für Städtepartnerschaften eingeplant sind.

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