Taufkirchen:Ohne den Amtsinhaber

Bürgermeisterkandidaten diskutieren übers Klima

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

Zu vier Themenbereichen haben die fast 500 Besucher der Podiumsdiskussion am vergangenen Mittwoch ihre Fragen an die fünf Bürgermeisterkandidaten formuliert. Drei Pinnwände waren schon vor Beginn der Veranstaltung dicht mit Zetteln bestückt - allein unter dem Schlagwort Klimaschutz hingen nicht mal eine Handvoll Fragen. Das Thema scheint viele Taufkirchner also nur bedingt umzutreiben; womöglich haben sich einige ihr Anliegen aber auch für diesen Montag, 24. Februar, aufgespart. Dann findet von 19 Uhr an - erneut im Kultur- und Kongresszentrum - die nächste Podiumsdiskussion statt. Veranstalter ist die Ortsgruppe des Bund Naturschutz (BN), und alleiniges Thema werden Klima-, Umwelt- und Naturschutz in Taufkirchen sein.

Wie am Mittwoch sitzen auch diesmal die Bürgermeisterkandidaten Matteo Dolce (SPD), David Grothe (Grüne) und Maike Vatheuer-Seele (FDP) auf der Bühne. Dazu kommt Gemeinderätin Beatrice Brückmann von der Initiative Lebenswertes Taufkirchen (ILT). Wohl nicht präsent sein werden CSU und Freie Wähler (FW), die zusammen fast die Hälfte des Gemeinderats stellen. Und auch Bürgermeister Ullrich Sander - er strebt als parteiloser CSU-Kandidat die Wiederwahl an - nimmt nicht an der Debatte teil. Als Begründung führt CSU-Ortsvorsitzende Christiane Lehners das Format der Veranstaltung an: "Wir verfolgen im Wahlkampf eine andere Linie und wollen direkt mit den Bürgern ins Gespräch kommen." Überdies störe die CSU, dass in Beatrice Brückmann eine ILT-Politikerin mitdiskutieren wird, die zugleich dem Vorstand des Bund Naturschutz angehört, so Lehners.

Michael Lilienthal, Bürgemreisterkandidat der Freien Wähler, erachtet zum einen den Termin der Veranstaltung als unpassend - "nur ein paar Tage nach der ersten Podiumsdiskussion". Zum anderem kritisiert auch er das Format der Veranstaltung, deren Moderation Jörg Pötke übernimmt - einst geschasster ILT-Bürgermeister und heute Vorsitzender der BN-Ortsgruppe in der Gemeinde. "Mich stört, dass hier ein Herr Pötke vorne steht und uns vorlädt", sagt Lilienthal, der aber angibt, noch nicht endgültig über seine Teilnahme entschieden zu haben. "Vielleicht gehe ich hin. Ich mache das von meiner Tagesform abhängig."

Pötke verweist darauf, dass der BN im September einen Fragenkatalog zu Klima und Umwelt an alle Parteien verschickt habe. SPD, Grüne, ILT und FDP hätten darauf reagiert; ihre Antworten stehen online auf der Homepage des BN (www.bn-muenchen.de). Von den Freien Wählern hat es laut Pötke keinerlei Rückmeldung gegeben. Auch die CSU sei Antworten schuldig geblieben, habe aber einem Treffen zugestimmt. Auf seine Einladung zur Diskussion indes hätten weder FW noch CSU reagiert - "und das wiederum ist ja auch eine Aussage", so Pötke. Er kündigt an, dass es bei der Debatte darum gehen soll, "was vor Ort ganz konkret für den Klimaschutz gemacht werden kann". Trotz der zeitlichen Nähe zur Podiumsdiskussion der Volkshochschule habe der Bund Naturschutz entschieden, den großen Saal im Ritter-Hilprand-Hof zu mieten, sagt Pötke. Schließlich wolle man für jegliche Besucherzahl gewappnet sein.

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