Der SV/DJK Taufkirchen will seine Tennisanlage ausbauen, und im zweiten Anlauf scheint er damit auch Erfolg zu haben. So hat der Bauausschuss des Gemeinderats nun drei Anträge des Vereins bewilligt. Der Erste umfasste die Errichtung von drei neuen Tennisplätzen im südwestlichen Zipfel des Sport- und Freizeitparks - also auf der anderen Seite der Bahngleise von den derzeitigen Feldern des SV/DJK. Im zweiten Antrag ging es um den Bau einer Padel-Anlage. Sie soll auf dem jetzigen Platz acht entstehen, derweil die übrigen sieben Felder unberührt bleiben. Drittens beantragte der Verein den Bau einer Traglufthalle über die Plätze fünf bis acht, sodass diese auch im Winter genutzt werden können.
Alle drei Anliegen segnete der Ausschuss einstimmig ab, wobei Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei) betonte: "Da geht es jetzt nur um die Bauanträge." Mit Blick auf die geplanten drei neuen Tennisplätze im gemeindlichen Sport- und Freizeitpark fügte er an: "Unter welchen Bedingungen und Konditionen wir das Grundstück zur Verfügung stellen, darüber reden wir später." Dabei werde es unter anderem um die Frage gehen, so der Rathauschef, ob der SV/DJK eine Pacht zu entrichten und wer die Kosten im Fall eines Rückbaus zu tragen habe. Doch selbst, wenn der Verein Miete bezahlen müsste, würde das nicht zu einem Scheitern des Projekts führen, sagte Vorsitzender Michael Schaub im Nachgang der Sitzung. Er gab sich zuversichtlich, dass sein Verein in Bälde einen Nutzungsvertrag mit der Gemeinde abschließen werde. Die Gesamtkosten der drei Vorhaben in Höhe von etwa 600 000 Euro werde der SV/DJK ohne Zuschüsse der Kommune stemmen, sagte Schaub. Laufe alles nach Plan, könnte die Traglufthalle noch heuer aufgebaut werden, sodass die Tennisabteilung die darunterliegenden Plätze im Winter nutzen könne. Der Bau der drei neuen Felder östlich der Gleise werde dagegen wohl erst nächstes Jahr beginnen, so Schaub.
An derselben Stelle hatte der SV/DJK eigentlich zwei neue Tennisplätze sowie eine Tennishalle mit drei weiteren Feldern errichten wollen. Doch Letzteres lehnte der Bauausschuss im September mit knapper Mehrheit ab. "Wir haben akzeptieren müssen, dass die Gemeinde dort keine feste Halle will", sagte Schaub. In der Folge hätten seine Mitstreiter und er ein neues Konzept entworfen - schließlich sei der Bedarf da, betonte der Vorsitzende. So ist die Mitgliederzahl der Tennisabteilung zuletzt auf rund 350 gestiegen, nachdem sich der Ortsrivale TTC Hachinger Tal ebenso aufgelöst hat wie der TC Unterhaching. Vor allem im Winter fehle es an Plätzen, so Schaub: "Der Verein und seine Mitglieder zahlen pro Jahr 40 000 Euro für Hallenkapazitäten." Abhilfe schaffen soll nun die 65 Meter lange und 35 Meter breite Traglufthalle, die mit Beginn der kalten Monate auf- und am Ende des Winters wieder abgebaut wird. Mit dem neuen Padel-Platz wolle man derweil einen Trend aufgreifen, sagte Michael Schaub. Padel ist eine Art Mischung aus Tennis und Squash, die vor allem in Spanien und Südamerika populär ist, zunehmend aber auch hierzulande gespielt wird. "Als einer von nur wenigen Vereinen werden wir dank der Traglufthalle eine überdachte Padel-Anlage haben", hob Schaub hervor. Anders als im September gab es diesmal im Bauausschuss fast nur positive Worte für das Vorhaben. "Der Bedarf ist da, nachdem sich der Verein gewaltig vergrößert hat", sagte Bürgermeister Sander und Michael Lilienthal (Freie Wähler) befand: "Wenn irgendwo Tennisplätze entstehen sollen, dann im Sport- und Freizeitpark - wo sonst?" Allein Edith Hirtreiter von der Initiative Lebenswertes Taufkirchen monierte: "Ich hätte es bevorzugt, wenn dort nur zwei neue Tennisplätze gebaut würden."