Kommunalwohnungen:Endlich Richtfest am Riegerweg

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Bürokratische Hürden verzögern den Bau eines Hauses für Gemeindebeschäftigte, Pflege- und Kitapersonal in Taufkirchen.

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

Beiderseits der Baustelle sind die Wohnungen bereits fertig und die Mieter eingezogen - hier in den sogenannten Riegerhöfen, dort in den Apartments rund um den Edeka-Supermarkt an der Tegernseer Landstraße, der im Herbst 2020 eröffnet wurde. Dazwischen aber sind weiterhin die Handwerker zugange, und zwar auf dem Grundstück am Riegerweg, wo die Gemeinde Taufkirchen 44 Mietwohnungen baut.

"Es hat eine Weile gedauert", sagt Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei), der an diesem Tag zum Richtfest für das Gebäude geladen hat. Schon 2016 sei erstmals der Gedanke aufgekommen, auf dem Areal, das die Gemeinde im Rahmen der Sozialgerechten Bodennutzung günstig erwerben konnte, eigene Mietwohnungen zu bauen - und zwar mithilfe des Förderprogramms "Wohnungspakt Bayern". Vor einem Jahr rückten dann endlich die Bagger an, und seither sei man sowohl im Kosten- als auch im Zeitplan, betont Sander. Das Ziel: Anfang 2023 sollen hier vor allem Pflegekräfte, Erzieherinnen und Rathausbeschäftigte in die Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen einziehen - bei einem Mietpreis von 12,50 Euro je Quadratmeter. Nur zum Vergleich: Das sind fast zehn Euro weniger, als man nebenan in den Riegerhöfen hinblättert.

"Bezahlbares Wohnen sieht oft auch aus wie bezahlbares Wohnen - also wie Schuhschachteln", sagt Klaus-Michael Dengler, Geschäftsführer der Münchner Wohnungsbaugesellschaft Gewofag. "Das ist hier aber nicht der Fall. Diese Wohnungen sind im Wert sehr angemessen." Die Gewofag tritt bei der Baumaßnahme als Projektsteuer auf, was der Grund für die anfängliche Verzögerung gewesen sei, erläutert Sander. Schließlich ist die Gemeinde Taufkirchen zugleich Gesellschafter der Gewofag, weshalb man ein sogenanntes In-House-Verfahren anstrebte. Dessen Zulässigkeit beim Wohnungspakt Bayern musste jedoch durch die Regierung von Oberbayern geprüft werden, was allein eineinhalb Jahre gedauert habe.

Die Baukosten für das Projekt liegen bei zwölf Millionen Euro. 30 Prozent davon erhält die Gemeinde aus dem Förderprogramm, das überdies ein zinsgünstiges Darlehen vorsieht. "Das ist eine wahnsinnige Hilfe", betont Sander, ohne die man die Mieten nicht so niedrig halten könnte. Wer genau von den günstigen Preisen profitieren wird, steht indes noch nicht fest. In einer der nächsten Sitzungen wird der Gemeinderat einen Kriterienkatalog für die Vergabe beschließen, die dann über die Taufkirchner Wohnungsbaugesellschaft erfolgt. Dort seien bereits mehr als 100 Bewerbungen eingegangen, berichtet die Dritte Bürgermeisterin Christiane Lehners (CSU).

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