Taufkirchen:Ein erster Schritt

Kommunapolitiker beschließen Wohngebiet mit Supermarkt am Riegerweg

Von Iris Hilberth, Taufkirchen

Die Gemeinde Taufkirchen ist mit ihren Planungen für ein neues Wohngebiet am Riegerweg einen entscheidenden Schritt weiter gekommen: Am Donnerstagabend hat der Gemeinderat dem Bebauungsplan mehrheitlich zugestimmt, nur die drei Vertreterinnen der ILT sprachen sich dagegen aus. Auf dem Areal nahe der Tegernseer Landstraße sollen ein Supermarkt und 250 neue Wohnungen entstehen. 50 davon baut die Gemeinde auf einem Grundstück, das sie dem Eigentümer des Areals abgekauft hat, um so bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. "Das ist ein wichtiger Schritt für unsere Bevölkerung in Bergham und Winning sowie unser eigenes Bauvorhaben", sagte Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei).

Lange schon hatten die Bewohner in diesen Ortsteilen darauf gewartet, dass endlich eine Einkaufsmöglichkeit geschaffen wird. Nun soll es ein Vollsortimenter in einem U-förmigen Bau mit einer Verkaufsfläche von 1500 Quadratmetern werden. Darüber sollen auf zwei Stockwerken Wohnungen entstehen. Auf dem begrünten Flachdach des Supermarkts sind Terrassen für die Anwohner geplant.

Problematisch sehen einige Gemeinderäte noch die Radwegsituation im neuen Quartier. Zwar wird der Radweg entlang des zu bebauenden Gebiets an der Tegernseer Landstraße fortgeführt. Doch fehlt dann immer noch ein Verbindungsstück zum Zacherlweg. Bürgermeister Sander räumte ein, dass die Gemeinde hier noch immer keine Einigkeit mit den dortigen Grundstückseigentümer erzielen konnte. "Wir sind dabei, zerschlagenes Porzellan wieder zusammenzufügen." Mit dem Baugebiet am Riegerweg soll die Schaffung von Wohnraum an dieser Seite Taufkirchens auch noch nicht beendet sein. "Wir haben ja nicht nur dieses Gebiet, sondern weitere Ideen", sagte Bauamtsleiter Thomas Beer. Im Rathaus gebe es bereits konkrete Vorstellungen, welche Flächen für Gemeinbedarf in Frage kämen. Taufkirchen wolle mit dem Instrument der Sozialen Bodennutzung (Sobon) auch die entsprechende Infrastruktur schaffen. SPD-Fraktionssprecherin Rosi Weber hatte angemahnt, bei so viel Bautätigkeit an die Familien zu denken, die künftig hier wohnen. "Was ist mit Kindergärten, Krippen und Horten?" Sander räumte ein, dass dies ein wichtiges Thema für die weiteren Planungen sei.

Anwohner des Gebiets zwischen Dorfstraße und Riegerweg befürchten einen Anliegerverkehr hin zum neuen Quartier. Deshalb hatte ein Taufkirchner in der Bürgerversammlung im November beantragt, den Riegerweg bis zur Dorfstraße nicht zu verlängern. Der Gemeinderat stimmte dem nun mit sechs Gegenstimmen von der CSU zu.

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