Wegen Asphaltierungsarbeiten ist der Hohenbrunner Weg zwischen Tölzer Straße und Dorfstraße in Taufkirchen in den vergangenen zwei Wochen gesperrt gewesen. Viele Anwohner dürften die einhergehende Ruhe genossen haben, denn normalerweise herrscht vor ihren Türen reger Durchgangsverkehr. Um diesen auszusperren und die Belastung für das Wohnviertel zu mindern, hatte die SPD-Fraktion im Gemeinderat beantragt, den Hohenbrunner Weg als Anliegerstraße auszuweisen. Doch mit diesem Vorstoß ist die Partei gescheitert: Noch ehe es zur Abstimmung kam, zog die SPD ihren Antrag zurück - "weil in der Diskussion klar geworden ist, dass es im Gemeinderat keine Mehrheit dafür gibt", sagt Matteo Dolce. Als erledigt will der SPD-Ortsvorsitzende die Angelegenheit aber nicht betrachten: "Wir werden die anderen Fraktionen jetzt zu Gesprächen einladen und versuchen, zu einer Lösung zu kommen."
An der schwierigen Verkehrssituation im Hohenbrunner Weg beißt sich der Gemeinderat seit Jahrzehnten die Zähne aus. "Es hat in der Vergangenheit schon so viele Ideen gegeben, und einiges ist auch ausprobiert worden", sagt Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei). Unter anderem habe man den Hohenbrunner Weg in Abstimmung mit den Anwohner umgebaut. "Vielleicht ist die Lösung, wie sie jetzt ist, auch die beste, die man finden kann", so Sander. Der Rathauschef hatte den Antrag der SPD bereits im Vorfeld abgelehnt und stattdessen dafür plädiert, die Ergebnisse eines Verkehrskonzepts abzuwarten, das derzeit erstellt wird. Im Gemeinderat äußerten zudem mehrere Abgeordnete die Befürchtung, dass eine Ausweisung des Hohenbrunner Wegs als Anliegerstraße nur zu einer Verlagerung der Probleme führen würde - etwa auf die Dorfstraße sowie auf die alternative Ost-West-Verbindung über die Straße Am Heimgarten und den Zacherlweg.