Taufkirchen:Die VHS muss ausziehen

Zusätzliche Klassenräume für die Grundschule am Wald

Es war ein durchaus gewagter Plan, den auch viele Gemeinderatsmitglieder in Taufkirchen eher kritisch sahen: Die Schulhaus der Grundschule am Wald sollte rasch nach innen wachsen, bevor es dann, wie bereits beschlossen, einen Anbau erhält. Nach der Anmeldung der künftigen Erstklässler hatte sich ein akutes Raumproblem angekündigt, das es bis September mit zwei zusätzlichen Klassenzimmern zu lösen galt. Daher ließ Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei) in der Maisitzung des Gemeinderats über einen zusätzlichen Pavillon im Lichthof des Gebäudes abstimmen. Das Landratsamt machte der Kommune jetzt allerdings einen Strich durch diese Rechnung, der Plan wurde nicht genehmigt.

Grund sind die mangelhaften Fluchtwege bei einer solchen internen Nachverdichtung. Taufkirchen hatte den Pavillon in den Innenhof mit jeweils einem Abstand von drei Metern zum Gebäude errichten wollen. Der nach drei Seiten verglaste neue Raum sollte dann vor allem von der Musikschule genutzt werden, die hier auch ihren Konzertflügel hätte unterbringen können. Die Bauabteilung hatte sich diese Lösung der Platzbeschaffung einfallen lassen, da es nach damaliger Auskunft keine andere Möglichkeit gegeben haben soll, Räume für zwei zusätzliche Klassen frei zu bekommen. Denn neben der Grundschule nutzen derzeit auch die Musikschule und die Volkshochschule die Räumlichkeiten in dem Gebäude an der Pappelstraße. Und daran sollte sich auch nichts ändern.

Die Mitglieder im Gemeinderat hatten die Information von diesem Schnellschuss des Bürgermeisters und der Verwaltung recht skeptisch aufgenommen, zumal eine solche Erweiterung 120 000 Euro gekostet hätte. Eine andere Lösung aber gebe es nicht, versicherte damals der Bauamtsmitarbeiter. Weder Musikschule noch Volkshochschule könnten so einfach aus dem Gebäude ausziehen. In der benachbarten Mittelschule wäre auch kein Platz. Zudem wären die Umbauarbeiten in der Grundschule viel zu umfangreich, hieß es.

Genau diese wesentlich günstigere Variante soll nun aber nach der Ablehnung des Landratsamts doch verwirklicht werden. Geplant ist eine große Rochade, um alle irgendwo unterzubringen. Wie Bürgermeister Sander in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats mitteilte, werden ein paar Wände aus den jetzigen Räumen der Musikschule herausgenommen, um so zwei zusätzliche Klassenzimmer zu schaffen.

Die Volkshochschule wird mit ihrem Kursangebot in dem Gebäude an der Pappelstraße 2 unterkommen, wo derzeit der Kindergarten Sankt Johannes untergebracht ist, weil dessen Gebäude am Postweg nach einem Wasserschaden saniert werden muss. Die Musikschule bekommt andere Räume in der Grundschule, die allerdings noch akustisch verändert werden müssen. Zudem scheint es doch möglich zu sein, die Mittelschule zu nutzen. "Langfristig sollen die Räume in der Grundschule nur für die Grundschule sein", sagte Bürgermeister Sander.

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