Taufkirchen:Auf dem Sprung

Taufkirchen: Einfach nur Seilspringen? Nein, Die Schüler der Taufkirchner Grundschule am Wald sprechen viel lieber von Rope Skipping. Klingt einfach cooler.

Einfach nur Seilspringen? Nein, Die Schüler der Taufkirchner Grundschule am Wald sprechen viel lieber von Rope Skipping. Klingt einfach cooler.

(Foto: Claus Schunk)

Taufkirchens Grundschüler lernen fit zu bleiben - mit dem Seil

Von Iris Hilberth, Taufkirchen

Der deutsche Rekord im Seilspringen liegt bei 105 mal hüpfen in 30 Sekunden. Man nennt das aber dann auch nicht mehr Seilspringen, sondern Rope Skipping, und auf weltmeisterlichem Niveau wird es richtig akrobatisch. Die Taufkirchner Mädchen und Buben der 3d in der Grundschule am Wald sprechen auch gerne von Rope Skipping, wenn sie von diesem wieder entdeckten Kinderspiel schwärmen, denn auf englisch klingt das Althergebrachte gleich viel interessanter. "Skipping Hearts" nennt sich das Projekt in Kooperation mit der deutschen Herzstiftung, an dem die Grundschüler teilgenommen und einige Tricks mit dem Springseil gelernt haben, die sie animieren sollen, weiterhin tüchtig zu hüpfen.

Hintergrund der Aktion, an der bundesweit bereits mehr als 500 000 Kinder teilgenommen haben, ist der Versuch, die Grundschüler zu mehr Bewegung zu motivieren und das Risiko zu verringern, im Alter am Herzen zu erkranken. Dass ist dringend nötig, denn weltweit ist inzwischen jedes fünfte Schulkind übergewichtig. Es geht also nicht nur um Spaß und Spiel, sondern auch ums Training, sagt Projektleiterin Laura Klemm und will wissen: "Liegestütze für die Arme und Rope Skipping für...?" Einer antwortete mit einer Gegenfrage: "Bekomme ich vom Seilspringen einen Sixpack?" Klemm musste schmunzlen. "Es trainiert das Herz. Das Herz ist der wichtigste Muskel, denn er muss immer arbeiten", erklärte sie den Taufkirchner Kindern. Und das Tolle am Seilhüpfen sei: "Wenn ihr zehn Minuten am Tag übt, habt ihr schon richtig gut trainiert." Die Kinder haben bei ihr nicht nur das Hüpfen in verschiedenen Varianten ausprobiert, sie wissen nun auch, warum das Seilhüpfen eine gute Sache für ihre Gesundheit ist. "Man merkt direkt, wie das Herz anfängt zu hüpfen, und das ist gut", sagte Vitus. "Vor allem konnten wir auch mal was Neues ausprobieren, und das macht richtig Spaß", findet Larissa, die schon ganz firm ist in den Arten des Springens.

Alleine, zu zweit, mal nur auf einem Bein, dann mit gekreuzten Armen - insgesamt zehn verschiedene Sprünge hat Laura Klemm den Drittklässlern beigebracht, "und die waren richtig gut bei der Sache", lobte sie. Zusätzliche Motivation brachten auch die speziellen Springseile, die sie mitgebracht hatte, dünne Gummischnüre, die sich beim Hüpfen in den Griffen drehen. "Man hat schnell ein Erfolgserlebnis", sagt die Trainerin. Auch die Klassenleiterin Sandra Meule ist von dem Konzept überzeugt. "Ich habe mich besonders gefreut, dass auch die Jungs so begeistert bei der Sache waren", sagte sie. Sie werde auf jeden Fall weitermachen und die Seile auch mit ins Schullandheim nehmen. Denn auf dem Schulhof üben, wie Generationen zuvor das gemacht haben, sei leider nicht so leicht möglich, bedauert die Lehrerin, "es ist zu eng".

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