Deutschland rüstet mit einem Sondervermögen von 100 Milliarden Euro die Bundeswehr massiv auf, außerdem sollen dauerhaft zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in die Verteidigungsausgaben fließen. Dennoch geht bei den Beschäftigten in der Rüstungsindustrie die Angst um, trotz der von Bundeskanzler Olaf Scholz ausgerufenen Zeitenwende leer auszugehen. Daher ruft die Industriegewerkschaft (IG) Metall für diesen Dienstag in Taufkirchen zu einer Demonstration für die Sicherung von Arbeitsplätzen in der Branche auf, die unter anderem mit den Unternehmen Airbus und Hensoldt im Landkreis München stark vertreten ist.
100 Milliarden Sondervermögen - "doch bei uns in München kommt davon wenig an"
Der Protest richtet sich gegen die Politik der Bundesregierung, der die Gewerkschaft vorwirft, bei der Ausrüstung der Bundeswehr vermehrt auf Systeme aus US-amerikanischer Produktion zu setzen und damit Arbeitsplätze in Deutschland zu gefährden. "Die Bundesregierung hat ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Modernisierung der Bundeswehr aufgelegt, doch bei uns in München kommt davon wenig an", kritisiert Daniele Frijia, der Geschäftsführer der IG Metall in München. Die hervorragend qualifizierten Arbeitnehmer in Deutschland und insbesondere im Landkreis München könnten einen wichtigen Beitrag zur notwendigen Modernisierung der militärischen Luftfahrtindustrie leisten so der Gewerkschafter. "Wir erwarten, dass das Steuergeld, das jetzt dafür ausgegeben wird, Arbeitsplätze auch hier bei uns sichert."
Konkret kritisiert die IG Metall, dass etwa amerikanische F35-Kampfjets und Transporthubschrauber des Typs Chinook bestellt würden, "ohne dabei das eigene Interesse zu wahren, die Systeme nach dem Kauf eigenständig weiterentwickeln oder warten zu können". Zu der für 13 Uhr angesetzten Demonstration auf dem Werksgelände von Airbus in Taufkirchen erwartet die IG Metall etwa 1000 Beschäftigte.