Meine Woche:Wie ein ganz normaler Arbeitstag

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Ilinca Lozancic ist Pflegedienstleiterin im KWA -Stift am Parksee in Unterhaching. (Foto: Claus Schunk)

Ilinka Lozancic bietet mit der Tagespflege in einem Unterhachinger Seniorenstift Demenzpatienten von diesem Montag an einen geordneten Tagesablauf.

Von Hannah Küppers, Unterhaching

Die schönsten Momente entstehen für Ilinka Lozancic in ihrer Arbeit als Pflegedienstleitung in Gesprächen mit Gästen und Angehörigen: Wenn sie merkt, dass es allen Beteiligten gut geht und sie ein neues Zuhause gefunden zu haben. Lozancic ist im Stift des Kuratoriums Wohnen im Alter (KWA) am Parksee in Unterhaching zuständig für die ambulanten Dienste, die persönliche Assistenz und neuerdings auch für die Tagespflege.

Seit Sommer ist der Neubau der Seniorenresidenz bereits mit Leben gefüllt, an diesem Montag findet nun die offizielle Eröffnung statt. 26 Gäste können hier werktags zwischen Hobbyraum, Kreativraum und Ruheräumen sowohl Gemeinschaft als auch Beschäftigung und Struktur finden. Viele Gäste hätten Demenz und bräuchten deshalb einen geordneten Tagesablauf, erklärt Lozancic. "Trotzdem können sie weiterhin zu Hause leben. Es ist, wie wenn sie täglich zur Arbeit gehen würden", sagt sie. Aus Unterhaching und Umgebung holen ihre Mitarbeiter die Gäste täglich ab und bringen sie nach 18 Uhr wieder nach Hause. So würden vor allem arbeitende Angehörige entlastet. Einige der Senioren sind aber auch Pflegebedürftige aus dem Wohnstift selbst.

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Ilinka Lozancic arbeitet seit sieben Jahren am Unterhachinger Standort des KWA. Die gebürtige Bosnierin entschied sich, Altenpflegerin zu werden, als sie ihren eigenen Vater nach einem Schlaganfall pflegte. Ihre Ausbildung begann sie als junge Mutter in München, anschließend bildete sie sich weiter zur Palliativfachkraft und Pflegedienstleiterin. Inzwischen ist die 46-Jährige bereits zweifache Oma und leitet den gesamten Pflegebereich der Seniorenresidenz mit 55 Mitarbeitern.

Ihr Organisationstalent helfe ihr dabei, den Überblick nicht zu verlieren und mit ihrer Empathie versucht sie, sich in ihre Mitarbeiter hineinzufühlen. "Ich würde von einem Mitarbeiter nie etwas erwarten, das ich selbst nie täte", sagt sie. Außerdem bindet Lozancic ihre Mitarbeiter gerne in Entscheidungen ein. Kommt es einmal zu Personalausfällen, springt sie selbst ein. "Dann kann ich nicht einfach in meinem Büro sitzen", sagt sie. Überhaupt helfe sie weiterhin gerne in der Pflege aus.

Personalprobleme oder Personalmangel sind für die Pflegedienstleiterin deshalb Fremdwörter. Es spreche sich herum, dass im Stift am Parksee gute Arbeitsbedingungen herrschten. Auch würden immer wieder eigene Mitarbeiter neue Kräfte anwerben. Abgesehen davon hat das Kuratorium ein eigenes Bildungszentrum. Wenn die Auszubildenden Station in Unterhaching machen, übernimmt Lozancic ihre Anleitung und Betreuung. Noch eine Aufgabe neben den vielen anderen.

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