Mona Boyer ist 34 Jahre alt und spielt für den SV Lohhof in der Zweiten Volleyball-Bundesliga. Als Jugendliche begann sie beim TS Jahn München mit diesem Ballsport, 2003 wechselte sie nach Lohhof, spielte dort fünf Jahre lang, feierte den Aufstieg in die zweithöchste Klasse und wurde mit ihrem Team Meister und Vizemeister. Dann zog es sie weiter in die erste Liga nach Stuttgart, Vilsbiburg und Köpenick. Nach einer Auszeit vom Spitzensport 2019 kehrte sie nach Lohhof zurück, wo sie derzeit als Zuspielerin den Kopf des Zweitligateams bildet. Ihr größter Erfolg war der Gewinn des Pokalfinals mit dem Stuttgarter Team im Jahr 2011.
SZ: Fußball ist nach wie vor Sportart Nummer eins in Deutschland. Was ist an Volleyball toller als an Fußball?
Mona Boyer: Wie Fußball ist auch Volleyball technisch und taktisch extrem anspruchsvoll. Der große Unterschied ist meines Erachtens, dass im Volleyball wirklich jede Minute Action ist und das Spiel bis zum letzten Punkt noch nicht entschieden ist. Dazu kommt die Tatsache, dass die Teams im Fußball auch mit einem Unentschieden auseinandergehen können. Das ist Gott sei Dank im Volleyball nicht so. Das wäre aus sportlicher Sicht für mich nicht zufriedenstellend. Es muss doch einen Gewinner geben.
Haben Sie Vorbilder?
Vorbilder im klassischen Sinne habe ich keine. Ich bin aber sehr sportbegeistert, schaue gerne Sportdokus und habe natürlich Lieblingssportler, deren Karriere ich begeistert verfolge und die ich dafür schon bewundere. LeBron James und Roger Federer stehen da ganz oben.
Ist Volleyball gut für die Figur?
Klar. Ich denke, die meisten sportlichen Aktivitäten sind „gut für die Figur“.
Ist das auch gesund?
Alles in Maßen. Durch das viele Springen auf dem Hallenboden bekommen die Gelenke leider vieles ab.
Schon mal keine Lust auf Training gehabt und dann trotzdem hingegangen?
In den zehn Jahren Profisport gab es unzählige Trainings, auf die ich keine Lust hatte. Das ist, denke ich, normal. Natürlich pusht man sich und geht trotzdem hin. Es ist dann eben dein Job. Und du hast eine Verantwortung gegenüber deinem Team.
Ist Volleyball kompliziert für Anfänger?
Ich denke, Volleyball ist eine fantastische Sportart für alle Kids ab circa acht Jahren. Es hilft natürlich, wenn da schon ein bisschen Ballaffinität besteht, aber ich finde Volleyball nicht überdurchschnittlich schwierig für Anfänger.
Was war für Sie der schönste Moment im Sport?
Ich hatte so viel Glück im Sport, mit den Vereinen, und den Teams und so viele tolle Momente. Der Pokalsieg mit Stuttgart war definitiv einer meiner liebsten davon. Wir hatten da auch ein wirklich tolles Team und haben im Pokal-Halbfinale den Favoriten Dresden nach 2:0-Rückstand noch bezwungen. Da hat einfach vieles gepasst.
Wer ist Ihr Favorit bei Olympia?
Ich habe natürlich unsere Volleyball-Männer verfolgt und ihnen die Daumen gedrückt. Aber ich schaue mir natürlich auch Beachvolleyball und viele andere Sportarten an. Mein persönlicher Top-Favorit sind die amerikanischen Basketball-Männer.
In dieser Kolumne stellt die SZ-Redaktion während der Olympischen Spiele Sportlern und Sportlerinnen aus dem Landkreis München Fragen zu ihrer Disziplin.