Supermarkt-Tiefgarage:Bürgerentscheid rückt näher

Hohenbrunner Initiatoren haben bereits 800 Unterschriften

Die Initiatoren eines Bürgerbegehrens für den Bau einer Tiefgarage unter dem geplanten Rewe-Supermarkt an der Putzbrunner Straße in Hohenbrunn sind zuversichtlich, ihr erstes Ziel erreicht zu haben. Binnen weniger Tage sammelte das Team um Sigrid Bauer an die 800 Unterschriften (Stand: Donnerstagnachmittag) und hat damit das notwendige Quorum von mehr als zehn Prozent der wahlberechtigten Hohenbrunner "höchstwahrscheinlich" erreicht, wie Bauer sagt. Kommt dieses tatsächlich zusammen, wird sich der Gemeinderat mit dem Antrag für einen Bürgerentscheid befassen müssen, mit dem laut Bauer eine "enorme Flächenversiegelung" durch etwa 100 oberirdische Parkplätze verhindert werden soll. Stattdessen soll eine "größtmögliche Tiefgarage" entstehen und in das Bebauungsplanverfahren eingearbeitet werden.

Am Dienstag, 11. Februar, wollen die Initiatoren die Unterschriften Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU) im Rathaus übergeben. Bis dahin werde weiter fleißig gesammelt, sagt Bauer. Straßmair spricht sich nach wie vor für einen oberirdischen Parkplatz aus, was auch von der Mehrheit der Gemeinderäte mitgetragen wird. Zu Beginn der Unterschriftensammlung für das Bürgerbegehren warnte Straßmair, ein Bürgerbegehren könne das gesamte Projekt zum Scheitern bringen, zu dem auch ein Ärztehaus, Wohnbebauung und ein Kreisverkehr gehören. Noch eine Konsequenz wäre, dass die Hohenbrunner weiter auf eine Einkaufsmöglichkeit im Ort warten müssen so der Rathauschef. In der Gemeinde gibt es eine solche bisher nicht.

Auch Initiatorin Bauer ist für den Supermarkt, ebenso für das geplante Ärztehaus und neuen, bezahlbaren Wohnraum. Es brauche dringend eine Einkaufsmöglichkeit: "Es tut mir ja vor allem für die jungen Familien leid, wenn sie jetzt noch länger auf den Supermarkt warten müssen. Ich habe aber für mich entschieden, dass ich etwas tun muss." Die Resonanz auf das Begehren zeige, dass viele Hohenbrunner so empfinden würden. "Quer durch alle Ortsteile" hätten Bürger mit ihrer Unterschrift ihren Unmut über die Planungen und die "unnötige Bodenversiegelung" bekundet, sagt Bauer.

Bis Dienstag wollen die Unterschriftensammler 1000 Unterstützer zusammenbekommen. "Die Experten bei ,Mehr Demokratie' haben mir gesagt, dass wir dann auf der sicheren Seite sind", erklärt Bauer. Etwa 680 Unterschriften sind nötig; erfahrungsgemäß wird aber eine nicht zu unterschätzende Menge bei der Prüfung durch die Rathausverwaltung für ungültig erklärt.

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