Streit im Gemeinderat:Neues Feuerwehrhaus in Siegertsbrunn

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Die Siegertsbrunner wollen ihre Drehleiter in einem neuen Feuerwehrhaus unterbringen. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Haushaltsmittel für das Projekt sind bereits eingestellt, doch einige Gemeinderäte haben noch Zweifel

Von Antonia Hofmann, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Der für 2017 geplante Neubau eines Feuerwehrhauses in Höhenkirchen-Siegertsbrunn stößt nicht bei allen Lokalpolitikern auf Verständnis. Grünen-Gemeinderätin Gudrun Hackl-Stoll stimmte in der jüngsten Gemeinderatssitzung als einzige gegen die notwendige Änderung des Flächennutzungsplans. Ihr sei durchaus bewusst, dass das alte Feuerwehrhaus nicht mehr ausreiche und die Feuerwehr auch keinen Luxusbau fordere, sagte sie - "dennoch bleibt die Frage, ob sich eine Gemeinde mit 11 000 Einwohnern zwei Feuerwehren leisten" könne.

"Ich sehe die Haushaltslage", sage sie. Für den Bau brauche man Gelder, die dann für Pflichtaufgaben fehlen würden. "Wenn so viele Steuergelder in die Hand genommen werden, hätte ich mir eine nachhaltigere Lösung gewünscht." Das neue Feuerwehrhaus soll schätzungsweise bis zu 5,5 Millionen Euro kosten. Das vorgesehenen Areal an der Egmatinger Straße in Siegertsbrunn wird nun im Flächennutzungsplan von einer landwirtschaftlichen Fläche in eine Baufläche für Gemeinbedarf geändert.

Es braucht zwei Feuerwehren, sagt die Bürgermeisterin

Im Bauausschuss hatte das Gremium eine Woche zuvor einstimmig entschieden, die Planungen für den Neubau weiter zu verfolgen. Die Erste Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) wies in der Sitzung damals darauf hin, dass die Feuerwehr eine Pflichtaufgabe der Gemeinde sei - und "keine Kür." Darüber hinaus war das Gremium zum Großteil davon überzeugt, dass zwei Feuerwehren auch in Zukunft nötig sein werden. "Solange uns die S-Bahn trennt, macht es keinen Sinn, die beiden Feuerwehren zusammenzulegen", so Mayer. Die Anfahrtszeiten würden zu lang.

Thomas Kaiser (SPD) hatte sich zunächst skeptisch gezeigt. Man habe "erst vor 20 Jahren ein Feuerwehrhaus gebaut, jetzt schon wieder?" Er fand es schwierig, abzuwägen, ob der Neubau besser und sparsamer sei als ein Haus für beide Feuerwehren zu bauen. Sie verstehe Kaisers Einwände, sagte die Bürgermeisterin. Sie sagte aber auch, dass man mit der noch ausstehenden Stellungnahme des Kreisbrandrats sicher gut beraten sein werde. In Anbetracht der wachsenden Bevölkerungszahl im Ort werde dieser sicher sagen, "dass wir langfristig zwei Feuerwehren brauchen", vermutete Mayer. Mitte der Neunzigerjahre hatte die Gemeinde der Höhenkirchner Feuerwehr ein neues Gerätehaus gebaut. Die Kosten hätten damals bei etwa sechs Millionen Mark gelegen, sagte Mayer.

2017 soll der Bau des neuen Gerätehauses im Ortsteil Siegertsbrunn beginnen, die angesetzten Haushaltsmittel sind bereits eingestellt. Bei der Regierung von Oberbayern soll ein Zuschussantrag eingereicht werden. Die Gemeinde will mit einer Skizze ins Rennen gehen, die auf Grundlage der Empfehlungen der Feuerwehr Siegertsbrunn entworfen wurde. Entstehen sollen ein Haupthaus und ein Nebengebäude mit einem 17 Meter hohen Schlauch- und Übungsturm. Jedes der sechs Feuerwehrfahrzeuge soll ein eigenes Tor bekommen.

© SZ vom 27.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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