Straßlach-Dingharting:Sicher zur Eisdiele

Straßlach-Dingharting: Bis zu 14 000 Fahrzeuge befahren am Tag die Grünwalder Straße in Straßlach-Dingharting. Das ist vor allem für Fußgänger ein Problem - eine Querungshilfe gibt es auf Höhe der Grundschule nicht.

Bis zu 14 000 Fahrzeuge befahren am Tag die Grünwalder Straße in Straßlach-Dingharting. Das ist vor allem für Fußgänger ein Problem - eine Querungshilfe gibt es auf Höhe der Grundschule nicht.

(Foto: Claus Schunk)

Straßlacher Gemeinderat spricht sich für Tempo 30 auf der Grünwalder Straße aus.

Von Iris Hilberth, Straßlach-Dingharting

Der begehrten Kugel Eis haben in Straßlach-Dingharting die Verkehrsplaner eine schwierige Querung vorangestellt. Wer zur Eisdiele will, muss über die Staatsstraße, und das ist nicht gerade ungefährlich, denn hier ist Tempo 50 erlaubt, manche fahren auch schneller. Eine Ampel oder einen Zebrastreifen gibt es über die Grünwalder Straße an dieser Stelle nicht. Der Gemeinderat hat sich daher nun für Tempo 30 auf diesem Streckenabschnitt ihrer Hauptdurchgangsstraße ausgesprochen. Aber nicht jeder im Gremium war von dieser Idee überzeugt.

Wer schon mal von Deisenhofen aus durch den Wald nach Straßlach gefahren ist, um dort auf die Staatsstraße 2072 einzubiegen, wird verstehen - vor allem wenn er mit dem Rad unterwegs war - dass man an dieser Einmündung leicht verzweifeln kann. Die Durchgangsstraße windet sich hier durch den Ort, die Stelle ist unübersichtlich, die Autos sind flott unterwegs.

Täglich sollen es 9000 bis 14 000 Fahrzeuge sein. Schon vor Jahren, als an dieser Stelle noch die alte Apotheke und eine Reinigung im Betrieb waren, hatte die Gemeinde einige Anstrengungen unternommen, eine Querungshilfe zu schafften. Doch da es sich um eine Staatsstraße handelt, ist nicht die Gemeinde, sondern das Landratsamt zuständig.

"Kinder und Erwachsene suchen immer den kürzesten Weg."

Die Behörde hat eine Ampel damals abgelehnt. Im Sommer hat nun die neue Eisdiele geöffnet. Sie liegt genau auf der anderen Straßenseite gegenüber der Grundschule. Der Gemeinderat versuchte zunächst, die Errichtung eines Fußgängerüberwegs doch noch einmal in Gang zu bringen. Jetzt findet er, Tempo 30 könnte auch die Sicherheit erhöhen.

Sechs von zehn Gemeinderatsmitgliedern stimmten am Mittwochabend einem Antrag der Grünen Sabine Hüttenkofer zu, beim Landratsamt eine Drosselung des Tempos zu beantragen. Bereits im Ausschuss war zuvor intensiv über diesen Vorschlag diskutiert worden und Hüttenkofer wunderte sich noch immer über das Gegenargument "Schilderwald" und wie einige ihre Ablehnung begründeten: "Wir wissen alle, wenn 50 steht, fahren auch alle schneller, bei 30 fahren sie eh 40". Die Grüne weiß zudem, dass man nur 20 Sekunden länger unterwegs ist, wenn man auf diesem Abschnitt 30 fährt, "das habe ich mehrfach ausprobiert", berichtete sie dem Gremium.

Die Mehrheit hatte sie dann auch auf ihrer Seite. Bürgermeister Hans Sienerth (parteifrei) sagte zudem zu, den Anwohnern die Auflage zu machen, die Hecke entsprechend kurz zu halten, um die Sichtverhältnisse zu verbessern. Herbert Mack von der CSU wollte trotzdem nicht zustimmen. "Das haut so nicht hin", sagte er.

Auch Christina Salzberger (FWG) hält nichts von einem Tempolimit. "Wir sind nicht am Mittleren Ring", sagte sie. Leonhard Schlickenrieder von den Grünen hingegen unterstrich den Vorteil von Tempo 30 gegenüber einer Querungshilfe: "Kinder und Erwachsene suchen sich immer den kürzesten Weg." Sollte das Landratsamt nicht zustimmen, will die Gemeinde die Gefahrenzeichen "Achtung Fußgänger" aufstellen.

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