Straßlach-Dingharting:Schwarzbau ist bald Geschichte

Wiesn-Wirt Roiderer reißt Halle ab und will ein Mietshaus errichten

Von Lenka Jaloviecova, Straßlach-Dingharting

Toni Roiderer hat es in Straßlach nicht immer einfach. So viele Freunde der Inhaber des Gasthofes zum Wildpark auch hat, mindestens genauso viele Kritiker melden sich zu Wort, sobald es um ein Vorhaben des Wiesn-Wirts geht. So war es auch, als nun der Gemeinderat tagte und Bürgermeister Hans Sienerth (parteifrei) gleich zu Beginn zu berichten wusste: "Herr Roiderer polarisiert." Vorwürfe, wie Roiderer bekomme immer alles und die anderen gingen leer aus, seien in Straßlach keine Seltenheit, sagte der Rathauschef.

Dabei hat der 71-jährige Wiesn-Wirt heuer ein Bauvorhaben vor, das der Gemeinde und vor allem den Bürgern zu Gute kommen könnte. Vorausgesetzt Kommune und Roiderer einigen sich. Es geht um die Überplanung seines 10 000 Quadratmeter großen Grundstücks, auf dem er vor mehreren Jahren einen Bauernhof und mehrere Hallen errichten ließ. Eine Halle hatte Roiderer damals höher als genehmigt gebaut - in ihrem Inneren waren zwölf Einzelzimmer mit Etagentoilette, die irgendwann zu acht Appartements umgestaltet worden sind, und das ohne Genehmigung. Die Kommune hatte das Einvernehmen verweigert und sich auf keine Nachverhandlung eingelassen, das Landratsamt hatte das Verfahren seit 2010 nicht mehr bearbeitet.

Nun möchte Roiderer diesen Schwarzbau abreißen und an dieser Stelle ein neues Haus für Mitarbeiter der Gemeinde und Einheimische bauen. Das Belegungsrecht würde der Kommune obliegen, "dabei darf nicht mehr als das einheimische Mietrecht verlangt werden", so Sienerth. Das liege auf jeden Fall weit unter der üblichen 13-Euro-Marke. Der Gemeinderat begrüßte Roiderers Überlegungen: "Wir schauen uns das mal an. Neue Wohnungsmöglichkeiten sind bestimmt in unserem Sinne. Es kommt auf die vertragliche und wohnungsrechtliche Gestaltung an", versicherte der Bürgermeister.

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