Straßlach-Dingharting:Klimaschutz ja, Mietrad nein

Straßlach sieht keinen Bedarf für das Angebot der MVG

Von Lenka Jaloviecova, Straßlach-Dingharting

Obwohl es an der gemeinsamen Erklärung zur Klimainitiative 29++ des Landkreises München einiges zu bemängeln gab, sah selbst Bürgermeister Hans Sienerth (parteifrei) ein, dass man ihr wohl zustimmen müsse. Es sei "sehr wenig Fleisch bei dem Ganzen", monierte der Straßlacher Rathauschef, ließ sich aber von Sabine Hüttenkoffer (Grüne) besänftigen. Schließlich sei das erst einmal eine allgemeine Erklärung, ob man für den Klimaschutz oder gegen ihn sei. Die Details würden sicherlich in den nächsten Wochen kommen, erklärte die Grünen-Gemeinderätin.

Auch wenn sich die Kommune für den Klimaschutz ausspricht, bei einem Projekt des Landkreises wird sie nicht mitziehen: MVG-Mieträder will Straßlach-Dingharting nicht anbieten. Das entschied das Gremium am Mittwochabend einstimmig. Das Mietradsystem der Münchner Verkehrsgesellschaft, das es in München schon gibt, soll mit Unterstützung des Landkreises über die Stadtgrenze ausgeweitet werden. Die Bürger haben dabei die Möglichkeit, an zentralen Punkten ein Rad anzumieten und es an anderer Stelle wieder abzugeben. Die Buchung erfolgt mit Hilfe eines Smartphones.

Das Ganze kostet den Nutzer acht Cent pro Minute. Hochgerechnet auf eine Stunde müsste der Radfahrer 4,80 Euro für sein Mietrad bezahlen. Die Kosten für die Gemeinde würden sich pro Station auf circa 40 000 Euro belaufen. Stromleitungen müssten gelegt, eine Betonplatte eingebaut und Halterungen sowie Fahrräder gekauft werden. Eine Internetverbindung müsste garantiert sein, um das System funktionsfähig zu machen.

"Wir haben verschiedene Denkspiele durchgeführt. Es ist einfach zu kompliziert, und wir sind nicht suburban. Wir haben keinen S-Bahn- oder Tramanschluss", sagte Bürgermeister Sienerth. "Ich kann keine Gründe finden, die im Moment für dieses Projekt sprechen würden." Auch in der Stadt München sei das Mietradsystem nicht überall gut angelaufen. Die Gemeinderäte stimmen dem Bürgermeister zu. Vor allem, so der Tenor im Gremium, weil ja auf dem Land sowieso jeder ein Fahrrad habe.

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