Straßlach-Dingharting:Kies statt Asphalt

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Der Holzhauser Weg in Ebertshausen wird trotz Beschwerden nicht befestigt

Seit mehreren Jahren erhält der Straßlach-Dinghartinger Bürgermeister Hans Sienerth (parteifrei) viele Beschwerdebriefe von Bewohnern des Holzhauser Wegs in Ebertshausen. Es geht ihnen um den schlechten Zustand ihrer Straße. Die solle endlich asphaltiert werden, berichtete der Straßlacher Rathauschef. Nun kam das Thema in der jüngsten Gemeinderatssitzung auf den Tisch. Nach einer längeren Diskussion einigte sich das Gremium mit einer Mehrheit von elf zu drei Stimmen darauf, den Holzhauser Weg nicht zu asphaltieren und damit den Anwohnern Kosten in Höhe von circa 150 000 Euro zu ersparen.

Bei einer erstmaligen Erschließung müssen die Anwohner die Kosten übernehmen, die Gemeinde beteiligt sich mit zehn Prozent daran. So ist es festgeschrieben. Im Fall von Ebertshausen wurde bis dato der Weg immer mit Kies aufgeschüttet und verdichtet. Die Anwohner beklagten jedoch, dass diese Maßnahmen nicht ausreichten. Ihre Autos seien schmutzig, die Zufahrt zu ihren Häusern gerade bei schlechtem Wetter schwierig. Sie seien nicht zufrieden, erklärte Sienerth. Aber nicht alle Anwohner sind von einer Ersterschließung ihres Wegs begeistert. Die Eigentümer zweier Bauernhöfe sprechen sich gegen dieses Vorhaben aus. Käme es zu einem Ausbau der Straße, müssten sie aufgrund ihrer Grundstücksgrößen die Hälfte der Kosten übernehmen. Außerdem benutzen sie den Holzhauser Weg nicht als ihre Hauptzufahrtsstraße, er sei lediglich die Hintereinfahrt, so der Bürgermeister.

Die Gemeinderatsmitglieder waren sich dann doch bald einig darüber, dass man den Weg in seinem jetzigen Zustand belassen sollte. Albert Geiger (BP) sah die Notwendigkeit zu asphaltieren nicht gegeben. "Die Straße wird nicht viel befahren, es ist eine Sackgasse, es liegen keine wichtigen Bauanträge vor, ich würde es erst einmal dabei belassen." Peter Schneider (UWV) ging noch weiter und monierte das Verhalten der Anwohner. Sie hätten schließlich vorher gewusst, auf was sie sich da einlassen. "Und jetzt wollen sie eine asphaltierte Straße, aber andere sollen dafür einen Batzen Geld bezahlen. Das ist nicht der richtige Weg. Das können wir nicht machen." Er hielt dies nicht für fair gegenüber den Eigentümern der Bauernhöfe.

Nun ist das Thema erst einmal erledigt. Die Bewohner des Holzhauser Wegs müssen sich mit der aufgeschütteten Straße zufriedengeben.

© SZ vom 07.03.2016 / LJA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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