Straßlach-Dingharting:Der Landkreis soll's richten

Straßlach will die Staatsstraße 2071 nicht übernehmen und macht einen Gegenvorschlag

Von Lenka Jaloviecova, Straßlach-Dingharting

Das Staatliche Bauamt Freising würde die über Beigarten und Großdingharting führende Staatsstraße 2071 gerne zur Gemeindeverbindungsstraße herabstufen. Für Bürgermeister Hans Sienerth (parteifrei) kommt das nicht in Frage. "Es handelt sich hier nicht um eine örtliche Straße. Die Arbeiten, die damit verbunden wären, können wir nicht annehmen", betont der Bürgermeister in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch. Die Grünen plädierten dafür, die Entscheidung zu vertagen. Sie wollten erst einmal heraus finden, was für die zu schützende Allee in Beigarten am sinnvollsten wäre. Die Mehrheit war anderer Meinung und so entschied das Gremium schließlich einstimmig, der vorgeschlagenen Herabstufung nicht zuzustimmen.

Für den Erhalt und gegebenenfalls Ausbau der Allee bei Beigarten werde man jedoch versuchen, alles zu tun, sicherte Sienerth seinen Kollegen zu. Schließlich sei sie wichtig. Auch der Bund Naturschutz ist auf sie aufmerksam geworden. Inwiefern der Bürgermeister bei diesem Thema handeln kann oder muss, weiß er aber selbst nicht. Klar ist, dass die Straße nicht in das Gemeindeeigentum übergehen soll. "Wir haben genug Straßen, die saniert werden müssen. Das ist eine reine Finanzgeschichte, ob es sich die Kommune leisten kann oder nicht", sagte Peter Schneider (UWV).

Das Staatliche Bauamt Freising behauptet, dass auf diesem Straßenabschnitt überwiegend örtlicher Verkehr abgewickelt werde. Das trifft aber wohl nicht zu. Die Gemeinde Straßlach-Dingharting hat vor nicht allzu langer Zeit an dieser Straße eine Verkehrsuntersuchung in Auftrag gegeben, die belegt, dass die Staatsstraße durchschnittlich von etwa 1250 Personenwagen und etwa 30 Schwerlastfahrzeugen befahren wird, der Anteil des örtlichen Verkehrs ist dabei gering. Eine Frechheit sei das vom Bauamt, der Gemeinde eine marode Straße aufzudrücken, schimpfte Albert Geiger (BP) und forderte, dass die Gemeinde alle verfügbaren rechtlichen Mittel ausschöpfen sollte.

Sabine Hüttenkofer (Grüne) war mit der Entscheidung nicht zufrieden. Einen kleinen Aufschub bis Herbst, damit sich alle über die Einstufung der Straße - Staatsstraße, Kreisstraße oder Gemeindestraße - und die damit verbundenen Handlungsmöglichkeiten in Bezug auf die Allee informieren können, hätte sie sich gewünscht. Sie sieht aber auch ein, dass die Gemeinde eine Übernahme der Straße finanziell wohl nicht stemmen könnte.

Deshalb trug auch sie am Ende den Beschluss des Gemeinderats mit, das Ansinnen des Straßenbauamts abzulehnen.

Als Kompromiss schlägt die Gemeinde dem Staatlichen Bauamt Freising in dem einstimmig gefassten Beschluss vor, die Staatsstraße zur Kreisstraße herabzustufen.

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