Straßlach-Dingharting:Büro mit Hängematte

In der Gemeinde entsteht ein modernes "Work Resort"

Von Claudia Wessel, Straßlach-Dingharting

Besprechungen unter freiem Himmel, Lounge-Inseln für die Mittagspause oder Konferenzen, Grill-Plätze und sogar Hängematten - solches kennt man bisher allenfalls von ITFirmen, die sich in trendigen Stadtvierteln niederlassen. Demnächst sollen sich auch Arbeitnehmer im "Isarhoch Work Resort" im Straßlacher Gewerbegebiet ein schönes (Arbeits-)Leben machen können - so versprechen es zumindest Architekten und Investoren. Am Freitag war die Grundsteinlegung für das Gebäude mit rund 4900 Quadratmetern Bruttogrundfläche und einem 2000 Quadratmeter großen Garten "mit Blick auf die umliegenden Felder und den Wald".

Die Fertigstellung ist für Ende 2022 geplant. Etwa 14 Firmen können einziehen und zumindest offiziell dort residieren, womit sie den günstigen Gewerbesteuerhebesatz in Höhe von 250 Prozent nutzen. Wenn Mitarbeiter nur hin und wieder dort auftauchen, ist das kein Problem, denn ein Sekretariatsservice ist für alle Mieter einsatzbereit. Wer hier sein Büro haben wird, landet offenbar in einer schönen neuen Arbeitswelt, wie die Planer versprechen: "Sich um die mentale und physische Gesundheit seines Körpers kümmern, Austausch mit anderen Menschen suchen, Inspiration finden, gesund genießen und regional einkaufen - was andere im Urlaub oder in der Freizeit machen, lässt sich in dem neuen Isarhoch-Workresort in den modernen Arbeitsalltag integrieren". Zum angenehmen Leben an diesem Arbeitsplatz trägt eine gut ausgestattete "Food Lobby" bei, in der man auch Bio-Produkte für zu Hause einkaufen kann. Das Gebäude wird barrierefrei, es soll einen Parkplatz für E-Bikes geben und Umkleiden mit Duschen. Gedacht ist auch an ein mobiles Massageangebot.

Ein leistungsstarker Glasfaseranschluss versteht sich von selbst und eine Dachterrasse ist ebenfalls geplant und kann mitgemietet werden. Wählen kann man außerdem zwischen "Zellenbüros", in denen man abgeschieden und konzentriert arbeiten kann, und möblierten Gruppenarbeitsräumen. "Smarte Büroformen, die weniger als klassische Büros konzipiert werden, sondern eher als Treffpunkte für Kommunikation und Soziales dienen, sind Teil einer zeitgemäßen New Work Strategie", so die Planer.

Bürgermeister Hans Sienerth (parteifrei) hofft auf "zugkräftige Firmen". "Wir haben ja mit der Senkung des Gewerbesteuerhebesatzes 2020 den roten Teppich ausgerollt", sagt er. Das neue Büro- und Arbeitskonzept findet er höchst interessant. "Wenn mal ein neues Rathaus gebaut wird, nehmen wir uns daran ein Beispiel." Eine Hängematte etwa würde Sienerth gerne öfters während seiner Arbeit nutzen.

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