Straßensperrungen in Unterföhring:Kein Durchkommen mehr

Straßensperrungen in Unterföhring: Für Autofahrer wird es eng. Der zweite Abschnitt der Sanierungsarbeiten hat begonnen.

Für Autofahrer wird es eng. Der zweite Abschnitt der Sanierungsarbeiten hat begonnen.

(Foto: Stephan Rumpf)

Das Verkehrsnetz im Nordosten von München steht vor einer Belastungsprobe. Im Zuge der Sanierung der Ortsdurchfahrt von Unterföhring stehen weitere Sperrungen an. Autofahrer sollten den Bereich weiträumig umfahren.

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Jetzt wird's lustig: Wenn von Montag, 31. Juli, an die Brücke über den Isarkanal in Unterföhring gesperrt ist, gibt es kein Durchkommen mehr: Pendler aus dem Norden werden bis zum 8. September großräumig umgeleitet, wer mit dem Auto nach Ismaning will oder nur an den Poschinger Weiher, muss entweder die Kreisstraße M 3 und die Bundesstraße 471 nehmen oder über Freimann und Garching ausweichen. Gut haben es dafür Radler und Fußgänger. Sie können während der Sanierungsarbeiten problemlos die Brücke daneben nutzen, ebenso wie Fahrgäste der Busse zwischen Unterföhring und Ismaning.

An der Radler- und Fußgängerbrücke im Norden heißt es für Pendler Richtung München dagegen: Bitte aussteigen und nach einem kurzen Marsch bis zur Aschheimer Straße drüben wieder einsteigen. Wer nach Ismaning will, muss von der Aschheimer Straße bis über die Kanalbrücke laufen, um in den Bus einsteigen zu können.

Mit der Sperrung der Brücke startet der zweite Abschnitt der Sanierungsarbeiten an der Unterföhringer Ortsdurchfahrt, der Münchner Straße. Seit dem 19. Juni sind die Arbeiter im Bereich zwischen Ahorn- und Aschheimer Straße zugange gewesen. Wie es aus dem Rathaus heißt, hat bislang alles gut geklappt. Die innerörtliche Umleitung über die Blumenstraße sei nicht überlastet gewesen, sagt Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft), die Beschwerden der Anwohner hätten sich in Grenzen gehalten. Offenbar hat es sich ausgezahlt, dass große Schilder zum Beispiel an den Straßen in Garching und Ismaning von der insgesamt fast dreimonatigen Sperrung der Unterföhringer Ortsdurchfahrt künden - und so manchen Auto- oder Lastwagenfahrer davon abhalten, sich durch das Wohngebiet in Unterföhring zu drängeln.

Von Montag, 31. Juli, an, also mit Beginn der Sommerferien, wird die Münchner Straße zwischen Aschheimer und Bauhofstraße, inklusive der Kanalbrücke, aber sogar komplett gesperrt - und damit ist eine innerörtliche Umleitung nicht möglich. Autofahrer werden gebeten, die seit sechs Wochen beschilderten großräumigen Umleitungen über die M 3, die B 471 und die alte B 11 zwischen Garching und München zu nutzen. Der zweite Bauabschnitt dauert voraussichtlich bis zum Freitag, 8. September.

Bus-Fahrgäste müssen zu Fuß gehen

Für die Dauer der Vollsperrung wird die Buslinie 231 von der Studentenstadt über Unterföhring nach Ismaning in zwei unabhängige Teillinien unterteilt. Wer den Bus nutzen will, muss einen Fußweg von 280 Metern über die Kanalbrücke zurückgelegen. Der Bus der Teillinie A verkehrt vom Ismaninger S-Bahnhof durch den Agrob-Medienpark bis zum Kanal. Die Haltestelle "Agrob" entfällt, stattdessen wird ein Ersatzhalt im südlichen Kreuzungsbereich des Gewerbegebietes eingerichtet. Zur Weiterfahrt Richtung Studentenstadt müssen Reisende an der Haltestelle der Teillinie B an der Aschheimer Straße, Höhe Haus Nummer 3, einsteigen. In Gegenrichtung endet die Teillinie B an der Haltestelle "Fichtenstraße". Fahrgäste nach Ismaning müssen schon an der Haltestelle Münchner Straße (Höhe Haus Nummer 130) aussteigen und dann zu Fuß zum Kanal und über die Brücke laufen. Die Unterföhringer Gemeindeverwaltung rät Fahrgästen, die es kommoder haben wollen, auf die S 8 auszuweichen.

Der erste Bauabschnitt zwischen der Ahorn- und der Aschheimer Straße soll laut Rathaus voraussichtlich vom 28. Juli an wieder befahrbar sein, "auch wenn es, wegen Restarbeiten, zu kleineren Einschränkungen kommen kann", wie es in einer Mitteilung heißt. Die innerörtliche Umleitung, auch der Buslinien, wird dann aufgehoben.

Für die Sanierung zuständig ist das staatliche Bauamt Freising, weil es sich bei der Münchner Straße in Unterföhring um eine Staatsstraße handelt. Der erste Teil der Ortsdurchfahrt wurde vor zwei Jahren hergerichtet. Abschnitt zwei hätte eigentlich 2016 folgen sollen, doch dann hatte der Freistaat überraschenderweise die Mittel nicht freigegeben, was beim Unterföhringer Bürgermeister und seinem Gemeinderat großen Unmut hervorrief.

umleitung nordosten

Der zweite Abschnitt der Sanierungsarbeiten hat begonnen.

(Foto: SZ Karte)

Nicht nur, weil die Kommunalpolitiker davon ausgegangenen waren, dass die Sanierung des zweiten Teils fest vereinbart gewesen sei, sondern vor allem auch deswegen, weil es aktuell zahlreiche Baustellen in der Gemeinde selbst und rund um Unterföhring gibt: So laufen derzeit im Ort Bauarbeiten an der Diesel- und Beta-Straße im Gewerbegebiet, an der Mitterfeldallee zwischen Wilhelm-Kemmelmeyer-Bogen und Bahnunterführung, im Bereich Firken-/Dorfangerweg und Straßäckerallee in Unterföhring-Süd.

Der mittlerweile voll laufende achtspurige Ausbau des Autobahnrings der A 99 tut bei alldem sein Übriges: Wenn es auf der durch Baustellen beengten Autobahn kracht, kommt der Verkehr im ganzen Münchner Nordosten zum Erliegen. Und nun ist auch noch die Nordverbindung in Unterföhring gekappt.

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