"Null Prozent Steuern im Ausland zahlen." Mit diesem Versprechen locken drei gut gekleidete, fröhlich lächelnde Herren von der Internetseite "Steueroasen-Check", die einer Kanzlei für Unternehmenssteuerrecht gehört. Im Hintergrund: ein Foto, das Palmen und eine türkis leuchtende Meeresbucht zeigt. "Welches Land bietet welche Steuervorteile?" Diese - völlig legale - Frage beantworten sie sachlich und detailgetreu in einem dazu gehörenden Video. Darin schildern sie etwa die Vorteile, dass in Panama aus dem Ausland einfließendes Geld überhaupt nicht besteuert wird und die Cayman Islands weder Einkommenssteuer noch Erbschaftssteuer oder Vermögenssteuer erheben. Neben diesen berühmten Steuerparadiesen, die zu allem Überfluss auch noch in der märchenhaften Karibik liegen, wissen die Berater der Kanzlei noch von einigen anderen "Geheimtipps" in aller Welt. Zypern. Oder Georgien. Grünwald ist nicht dabei, auch wenn es aktuell häufig in einem Atemzug genannt wird.
Grünwald:Schmarotzer am Stadtrand?
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Erst Schicki-Micki, jetzt Steueroase und gefragte Adresse für Briefkastenfirmen: Grünwalds Ruf ist momentan kein schmeichelhafter. Über einen Münchner Vorort und seine Bewohner, die mit all dem nichts zu tun haben wollen.

Streit um Steueroasen:"Das Schmarotzertum muss beendet werden"
Die Kritik aus München an den niedrigen Gewerbesteuersätzen in Orten wie Grünwald wird schärfer. Die Gemeinden im Umland wollen aber nicht nachgeben. Nun soll der Bund die Steueroasen trockenlegen, fordert die SPD.
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