Starnberg:Dirigent und Freund

Starnberg: In seiner Heimatstadt Starnberg wurde Münchens Altlandrat Heiner Janik zu Grabe getragen.

In seiner Heimatstadt Starnberg wurde Münchens Altlandrat Heiner Janik zu Grabe getragen.

(Foto: Claus Schunk)

Mehr als 400 Trauergäste erweisen Heiner Janik die letzte Ehre

Von Sabine Bader, Starnberg

"Das Geheimnis erfolgreicher Kommunalpolitik besteht darin, dass man sich bereits kratzt, noch bevor es einen juckt." Das ist einer der Grundsätze, nach denen Heiner Janik aus Starnberg Politik gemacht hat. Sehr warmherzig sprach der Münchner Landrat Christoph Göbel am Mittwoch auf der Trauerfeier in Starnberg über seinen "Ziehvater" Janik, der eine Woche zuvor nach schwerer Krankheit im Alter von 69 Jahren in Starnberg gestorben war. Mehr als 400 Trauernde nahmen Abschied von Janik, darunter sein Vorgänger im Amt als Münchner Landrat, Joachim Gillessen, und seine Nachfolgerin Johanna Rumschöttel, Starnbergs Landrat Karl Roth und viele Wegbegleiter, ehemalige Mitarbeiter und amtierende Bürgermeister aus dem Landkreis. Auch die Feuerwehrabordnungen aus elf Gemeinden im Landkreis München waren mit ihren Standarten anwesend. Eine ungleich weitere Anreise hatten die Trauergäste aus Dresden und die Delegationen aus den polnischen Partnerstädten Münchens, Krakau und Wieliczka. Sie alle und vielleicht auch der evangelische Pfarrer Hans Martin Schroeder erfuhren an diesen Mittag in der Friedenskirche noch mehr über Heiner Janik. Etwa, dass er, wann immer er nach seinem Lebenstraum gefragt wurde, munter erklärt hatte: "Ein berühmter Dirigent." Auf den ersten Blick möchte man meinen, das sei gründlich schief gegangen. Doch genau betrachtet, befand Göbel, habe Janik es meisterhaft verstanden, das politische Orchester zu dirigieren und ihm harmonische Klänge zu entlocken. 1972 hatte Janiks politische Karriere als junger Stadtrat in Starnberg begonnen, 2008 endete sie mit der Pensionierung nach seiner Abwahl als Münchner Landrat. Zwischen diesen Jahren war er Kreisrat in Starnberg, Landrat von Dresden und Mitglied des oberbayerischen Bezirkstags. Heiner Janik war zweifellos ein ungemein scharfzüngiger Politiker, ein geübter Kämpfer mit dem verbalen Florett, selbstironisch, frech und auch pragmatisch. Wer Janik an seiner Seite wusste, der hatte einen immer verlässlichen Freund und vor allem viel Spaß. Denn gelacht hat Heiner Janik für sein Leben gern. Mit Otto Gaßner zum Bespiel. Für den ehemaligen Starnberger Stadtrat war Janik der beste Freund und ein steter Begleiter. "Heiner, du hast ein gelungenes Leben geführt", lautet Gaßners Resümee. Foto: Claus Schunk

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