Stadtrat:Vier Mal Budenzauber

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Unterschleißheim weitet den städtischen Christkindlmarkt bereits in diesem Jahr auf alle Adventswochenenden aus. Es ist ein Versuchsballon

Von Klaus Bachhuber, Unterschleißheim

Vier Kerzen gibt es in jedem Advent - und heuer erstmals auch vier Wochenenden Betrieb am Unterschleißheimer Christkindlmarkt. Einstimmig hat der Hauptausschuss des Stadtrats den Betrieb des üblicherweise über drei Wochenenden laufenden Marktes auf alle vier Adventswochenenden ausgedehnt. Für einen nötigen Akkord-Abbau zwischen viertem Advent und den Weihnachtsfeiertagen wurden von den Stadträten 6000 Euro gebilligt.

Traditionell findet der städtische Christkindlmarkt über drei Wochenenden vom zweiten bis vierten Advent statt. Am ersten Advent hält seit jeher die Pfarrei St. Korbinian ihren karitativen Adventsmarkt ab, dem die Stadt nicht in die Quere kommen wollte. Vor zwei Jahren fiel der vierte Adventssonntag nun auf Heiligabend, so dass ein Marktbetrieb ausschied. Um aber weiterhin drei Wochenenden anzubieten, was für die Händler ein attraktiveres Angebot darstellt, startete der städtische Markt bereits am ersten Adventwochenende.

Seither wird im Stadtrat drum gehakelt, was dauerhaft die vernünftigste Terminierung ist. Ist der städtische Markt am ersten Advent eine Konkurrenz für Veranstaltung von St. Korbinian - oder im Gegenteil sogar eine Unterstützung, weil der ungleich intensiver beworbene städtische Markt das kleinere kirchliche Angebot in seine Werbung mit aufnimmt und daher vielleicht sogar Besucher zusätzlich motiviert?

Ist ein Christkindlmarkt über drei Wochenenden angebracht oder über vier? Und wie kann der Abbaustress bewältigt werden, um über die Feiertage keine tote Budenlandschaft auf dem Rathausplatz dümpeln zu haben? Absolute Deadline für den restlosen Abbau ist Silvester, weil leere Holzbuden zum obligaten Feuerwerk nicht riskiert werden sollen.

Jetzt hat sich der Hauptausschuss einstimmig festgelegt, schon von diesem Jahr an und mindestens bis 2022 den Versuchsballon zu starten und alle vier Adventswochenenden zu bespielen. Die Pfarrei habe sich dafür sehr aufgeschlossen gezeigt, hatte es bei einer früheren Beratung schon mal geheißen. Die Terminierung finde auf jeden Fall "im Einvernehmen mit der Kirche" statt, hieß es aus der Stadtverwaltung. Um nach dem Sonntag, 22. Dezember, den Markt zügig abwickeln zu können, müssen alle verfügbaren Kräfte Überstunden schieben und gegebenenfalls externe Hilfen beauftragt werden. Die Marktorganisation kalkuliert mit Mehrkosten von knapp 6000 Euro, die der Ausschuss bewilligte. 2020 bis 2022 sollten diese Extrakosten wegen der Abfolge der Wochentage nicht nötig werden.

Das zusätzliche Wochenende Marktbetrieb soll pro Jahr rund 18 000 Euro kosten. Am Ende muss die Stadt allerdings erst noch sehen, wie sich die Ausweitung entwickelt. Nicht alle Händler haben in der maximal stressigen Zeit Kapazitäten für vier Wochenenden.

© SZ vom 11.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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