Stadtradeln:Flott durch den Riemer Park

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Heide Imhoff fährt mit dem Rennrad zur Arbeit. (Foto: Angelika Bardehle)

Heidi Imhoff radelt im Sommer wie im Winter von Haidhausen zu ihrem Arbeitsplatz in Haar

Protokoll: Bernhard Lohr, Haar

Seit knapp drei Wochen läuft die bundesweite Aktion Stadtradeln im Landkreis München: 3160 Frauen und Männer haben seit dem 20. Juni 537 489 Kilometer auf dem Fahrrad zurückgelegt - und damit etwa 77,4 Tonnen CO₂ eingespart. Die SZ protokolliert bis zum Ende der Aktion an diesem Freitag, 10. Juli, die Erlebnisse von Teilnehmern. Heidi Imhoff tritt in Haar in dem 38-köpfigen Team ihres Arbeitgebers MSD Sharp & Dohme kräftig in die Pedale.

Ich fahre sehr gerne mit dem Fahrrad in die Arbeit in Haar, im Schnitt regelmäßig an vier, fünf Tagen die Woche. Ich wohne in München-Haidhausen und habe nach langem Suchen eine schöne Strecke gefunden; die Einsteinstraße raus, die Truderinger Straße, dann durch eine Unterführung und schließlich durch den Riemer Park zwischen Äckern weiter bis nach Haar. Nur auf den ersten beiden Kilometern habe ich viele Ampeln, danach geht es flott voran. Das macht dann auch Spaß, wenn man durchrollen kann. Das Radeln an den heißen Tagen jetzt war auch nicht schlimm. Morgens geht es ja in der Regel noch, abends macht der Fahrtwind es ein bisschen erträglicher.

Das Radeln ist jedenfalls eine gute Möglichkeit, Sport in den Alltag einzubauen. Mit dem Fahrrad brauche ich immer eine halbe Stunde in die Arbeit, mit dem Auto bin ich zwar meistens ein bisschen schneller, aber man muss einrechnen, dass man eventuell auch mal eine Viertelstunde im Stau steht. Auf das Stadtradeln wurde ich über radelnde Kollegen aufmerksam. Man findet automatisch zusammen, wenn man sich in der Arbeit in der Tiefgarage bei den Fahrradstellplätzen über den Weg läuft. Das Gute ist, dass wir hier in der Firma Duschen und Umkleiden haben.

Ich hoffe, das Stadtradeln bringt einige Noch-nicht-Radler dazu, mal drei Wochen häufiger aufs Rad umzusteigen, und vielleicht bleibt auch der eine oder andere dabei. Für mich ist auch im Winter nicht Schluss. Ich bin eine Allwetter-Radlerin. Im Winter regnet es weniger, und man hat viele sonnige Tage mit glasklarer Luft. Man muss natürlich vorsichtiger sein, je nach Wetterlage. Vor zwei Jahren, als es glatt war, bin ich in der Kurve einfach mal weggerutscht, mit beiden Rädern gleichzeitig. Aber wer viel radelt, der sammelt Erfahrung, sodass man auch im Winter sicher fahren kann. Brenzlige Situationen gibt es trotzdem immer wieder. Die Radwege, die zwischen geparkten Autos und Fußgängerweg liegen, sind dafür prädestiniert. Fußgänger laufen einem dort ins Fahrrad. Manchmal reicht es, wenn jemand auf dem Fußweg eine 90-Grad-Drehung macht. Schon ist es passiert. Von Autofahrern, die abbiegen und einen solchen Fahrradweg queren, werde ich regelmäßig übersehen.

© SZ vom 10.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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