Süddeutsche Zeitung

Sportwissenschaft:Bewegung im Betrieb

Clemens Feistenauer forscht über Gesundheits-Förderprogramme

Studium: Sportwissenschaft an der Universität des Saarlandes.

Alter: 33 Jahre.

aktuelle Tätigkeit: Zuständig für Online-Marktplatzgeschäft bei einem führenden Bergsport- und Outdoorartikelhändler.

Clemens Feistenauers Dissertation passt in die heutige Zeit. Unter dem Titel "Gesundheits- und arbeitsbezogene Effekte von Bewegungsinterventionen der betrieblichen Gesundheitsförderung - eine Metaanalyse" hat er unter die Lupe genommen, wie sich betriebliche Gesundheits-Förderprogramme auf das Befinden auswirken. Die für ihn überraschendste Erkenntnis: "Die praktische Relevanz ist schwächer als vermutet." Er legte seiner Arbeit zugrunde, dass wegen veränderter Arbeitsbedingungen, infolge neuer Aufgaben und hohen Termindrucks, gesundheitliche Beschwerden zunehmen, und in Deutschland jeder Arbeitnehmer an durchschnittlich 17,1 Tagen wegen Arbeitsunfähigkeit fehlt. Unternehmen versuchen, diesem Trend durch die Einführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements entgegenzuwirken. Feistenauer trug mit seiner Dissertation laut Vizepräsidentin Eva-Maria Kern dazu bei, die hohen Erwartungen an den Nutzen von Bewegungsinterventionen im betrieblichen Setting mit empirischen Belegen abzusichern. Bei der Metaanalyse erzielte er interessante Ergebnisse: Er stellte fest, dass Personen, die über eine betriebliche Gesundheitsförderung an Bewegungsprogrammen teilnehmen, ihr Gesundheitsempfinden verbessern. In Sachen Arbeitszufriedenheit konnte er keinen Einfluss solcher Programme eruieren. Feistenauer habe mit der Arbeit "wichtige Befunde für einen gesellschaftlich ausgesprochen relevanten Bereich geliefert", lobte Kern. Dafür erhielt er den Forschungspreis des Zweckverbands München-Südost.

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Quelle:
SZ vom 04.11.2019 / dabo
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