Sportanlagen:Knifflige Angelegenheit

Der SC Eching sucht eine Übergangslösung für seine abgebrannte Tennishalle. Die Jugend trainiert inzwischen in Oberschleißheim und Garching

Von Klaus Bachhuber, Eching

Die Reste der abgebrannten Echinger Tennishalle sind entsorgt, ihr Neubau bereits formell eingeleitet. Knifflig aber wird für die Tennisabteilung des SC Eching die Übergangszeit. Die Idee, mit einer Traglufthalle die Vakanz zu überbrücken, ist aus Kostengründen gestorben. Für den Trainingsbetrieb werden nun Hallen andernorts angemietet, in der Tennisanlage wird überlegt, Freiplätze auf Allwetterbetrieb umzurüsten.

Eine Traglufthalle als Provisorium während des Hallenneubaus ist für Verein und Gemeinde nicht ansatzweise darstellbar. "Das ist eine Investition, die sich nur rechnet, wenn sie über mehr als zehn Jahre genutzt wird", sagt Tennis-Abteilungsleiter Klaus Weweck. Eine Halle zum Anmieten sei am Markt schwer aufzutreiben, und brächte immer noch Anschluss- und Infrastrukturkosten von einmalig an die 60 000 Euro, hat der Verein kalkuliert. Zudem wäre der Betrieb einer derartigen Halle "energetisch ein Wahnsinn", betont Bürgermeister Sebastian Thaler.

Die Tennisschule "Arrowhead", die die Jugend des SCE trainiert, hat in den umliegenden Tennishallen freie Kapazitäten angefragt, um den Trainingsbetrieb wenigstens eingeschränkt aufrechterhalten zu können. Der überwiegende Teil wird nun in der Tennishalle auf der Regattaanlage bei Oberschleißheim abgehalten. Die einst von Niki Pilic als "Tennisakademie" begründete Anlage wird inzwischen als Tenniscamp betrieben. Ein vom Verein bezuschusstes Matchtraining soll an Sonntagen vormittags in Garching stattfinden.

Im Verein würden weiterhin "alle Optionen diskutiert", berichtet Weweck, darunter auch, einige Freiplätze mit einem Allwetterbelag so umzurüsten, dass sie länger bespielbar sind als die üblichen Plätze. Für Konzepte sei aber "entscheidend, dass wir für den Neubau einen endgültigen Zeitplan haben", sagt der Abteilungsleiter: "Investitionen werden wir erst tätigen, wenn das Thema Neubau in trockenen Tüchern ist." Die Kosten einer Umrüstung der Plätze müsste der Verein stemmen.

Im Juni hatte der Gemeinderat den Neubau als Versicherungsleistung beschlossen. Im Rathaus liefen jetzt gerade die Vorbereitungen, für das Projekt Planer zu finden oder an einen Generalunternehmer zu vergeben. Da der Wiederaufbau ein Projekt der Brandversicherung der Gemeinde ist, ist das Rathaus nicht an die üblichen Verfahren für öffentliche Ausschreibungen gebunden. Mindestens einen, wahrscheinlich zwei Winter wird dem SCE keine Halle zur Verfügung stehen. Der Verein zeigt sich aber optimistisch, die Zeit ohne gravierende Folgeschäden überbrücken zu können. "Wir gehen davon aus, dass uns unsere Abonnenten größtenteils die Treue halten werden und nur temporär auf andere Hallen ausweichen", erwartet Weweck.

Die Halle war im Mai aus weiterhin nicht letztgültig geklärter Ursache abgebrannt. In den vergangenen Tagen wurden nun die verbliebenen Ruinen abgebrochen. Vermutet wird ein technischer Defekt. Die Versicherungskonditionen sehen grundsätzlich vor, einen identischen Neubau zu finanzieren. Ob dabei Details zu modifizieren sind, muss sich dann erst in der Planung zeigen.

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