SPD stellt sich im Kreis neu auf:Schardt kommt - Ganssmüller-Maluche bleibt

SPD Landkreis München Kreistag

Die neue SPD-Fraktionsspitze (von links) mit Wolfgang Panzer, Florian Schardt, Ingrid Lenz-Aktaş und Alexander Greulich. Annette Ganssmüller-Maluche wurde als stellvertretende Landrätin nominiert.

(Foto: privat)

Der Bruch in der SPD bleibt aus: Die Fraktion im Münchner Kreistag gibt sich neue Führung und hält an stellvertretender Landrätin fest.

Von Bernhard Lohr, Landkreis

Die neue SPD-Kreistagsfraktion hat sich bei einem Treffen am Freitag einstimmig auf eine Aufgabenteilung an der Spitze geeinigt und die Weichen in Richtung Zukunft gestellt. Der erst seit einem knappen Jahr amtierende 38-jährige Kreisvorsitzende Florian Schardt aus Ottobrunn wird in der beginnenden Amtszeit die Kreistagsfraktion führen.

An seiner Seite wird Ismanings Bürgermeister Alexander Greulich in der Kreispolitik mehr Präsenz zeigen. Die bisherige starke Frau der SPD auf Kreisebene, Annette Ganssmüller-Maluche, soll stellvertretende Landrätin bleiben. Die Entscheidungen fielen laut Schardt einstimmig.

Die SPD hat bei der Wahl im März eine schwere Schlappe hinnehmen müssen und wird im neuen Kreistag nur noch mit neun statt wie bisher mit 16 Kreisräten vertreten sein. Als nun die Weichen gestellt werden sollten, wie das verkleinerte Team schlagfertig für die nächsten Jahre aufgestellt werden soll, gab die SPD ein zerrissenes Bild ab. Der Kreisvorsitzende Schardt meldete mit Unterstützung aus den eigenen Reihen Ambitionen auf den Fraktionsvorsitz und auch auf einen Posten als stellvertretenden Landrat an. Durch letzteres sah sich Ganssmüller-Maluche herausgefordert, die bei zwei Wahlen gegen Christoph Göbel von der CSU die Fahne der SPD hochhielt. Sie wollte nicht weichen. Es wurde eine konfliktreiche Fraktionssitzung in der Ismaninger Hainhalle erwartet.

Schardt sprach nun im Rückblick von einem Treffen mit "Spannungsbogen", das mit einem fast salomonischen Ergebnis geendet sei. Man habe gemeinsam eine "gute Lösung" für die SPD gefunden, sagte Schardt.

Verbindung zu den SPD-Ortsvereinen

Den Takt der Politik wird der 38-jährige Neuling im Kreistag künftig gemeinsam mit Bürgermeister Alexander Greulich vorgeben, der sich offenbar stärker einbringen wird. Beide werden die verbliebenen SPD-Posten im Kreisausschuss einnehmen. Schardt sagte, er sehe seine Aufgabe darin, die Verbindung der Kreisebene zu den Ortsvereinen aufrecht zu erhalten. Man werde mehr in die Gemeinden gehen und Anliegen aufgreifen aus Orten, die keinen Kreisrat stellten. Greulich soll mit seiner Erfahrung und seinem bekannt dezidierten Auftreten in politischen Fragen die SPD auf Bürgermeisterebene vertreten. Den Fraktionsvorstand komplettieren Unterhachings Bürgermeister Wolfgang Panzer und die bisherige Fraktionschefin Ingrid Lenz-Aktaş aus Aschheim, die Schardts Bestrebungen unterstützt hat.

Dass Schardt als starker Mann der SPD im Kreis nun nicht den öffentlich wirksamen Posten eines stellvertretenden Landrats ergattert hat, sieht er selbst nicht als Manko. "Überhaupt nicht", sagte er dazu. Jeder solle sein Potenzial einbringen. Darum gehe es. Und Ganssmüller-Maluches Stärke sei ihr "Herz für die Schwachen" und ihre Fähigkeit, bei den Menschen SPD-Themen gut anzubringen. Eine eigene Kandidatur für den Landratsposten in sechs Jahren bezeichnete Schardt als "Option". "Es kann einer der Bürgermeister sein, es kann ich sein." Eine dritte Kandidatur Ganssmüller-Maluches gilt als so gut wie ausgeschlossen.

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