Soziales:Gegen die Härte des Lebens

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Der SZ-Adventskalender hilft in der Corona-Krise

Von Karin Kampwerth, Landkreis

Als hätten Menschen, mit denen es das Schicksal ohnehin schlecht meint, nicht schon genug Sorgen. Die Corona-Krise trifft jene, die eine schwere Krankheit, plötzliche Arbeitslosigkeit, den Verlust der Wohnung oder eine andere Härte des Lebens erfahren, mit besonderer Wucht. Vereine, Organisationen und Institutionen im Landkreis kümmern sich trotz Virus weiter - allerdings unter erschwerten Bedingungen. Anita Niedermeier, Geschäftsführerin des SZ-Adventskalenders, liegen erste Hilfsanträge vor, deren Bedarf sich mit der Pandemie erst ergeben haben.

Ganz neuen Herausforderungen sieht sich etwa der Kinder- und Jugendhilfeverein "Lotse" gegenüber, der Familien im Landkreis betreut. Geschäftsführerin Iris Kühnel berichtet, dass sich der Posten "Büromaterial" mindestens verdreifacht habe. "Wir drucken für unsere Klienten die Schulunterlagen aus und schicken sie per Post", erklärt die Sozialpädagogin. Gerade arme Familien hätten gar keinen Zugang zu einem PC, wie sich die Schulen das vorstellen. Auch für Anträge für Hilfeleistungen brauche man ein Endgerät, sagt Kühnel. "Das alles übernehmen wir derzeit."

"Schmerzhafte finanzielle Einbußen, aber auch psychische Auswirkungen der Ausgangsbeschränkungen bringen Einzelne wie ganze Familien in existenzielle Notlagen", schreibt Landrat Christoph Göbel in einer Stellungnahme. Tafeln und Tische, Frauennotrufe und Frauenhäuser oder auch Angebote wie die Fachstelle zu Verhinderung von Obdachlosigkeit und andere versuchten Not zu lindern, wo immer es nur geht. "Doch sie alle stoßen oft auch an Grenzen und bedürfen finanzieller Unterstützung, um selbst wirksam helfen zu können."

So stellt der Verein "Frauen helfen Frauen" in Fürstenfeldbruck fest, dass das Geld an allen Ecken und Enden fehlt. Wie Beraterin Anne Stelzer berichtet, musste der Verein Laptops anschaffen, damit die Mitarbeiterinnen im Home-Office arbeiten können. Aber auch zusätzliche Software werde notwendig, um neue Kanäle wie eine anonyme Chat-App für die Beratung einzurichten, die den Datenschutzrichtlinien genügt - und nicht nachvollziehbar ist, weil gewalttätige Ehepartner die Online-Aktivitäten ihrer Frauen häufig kontrollierten. Im Gegenzug sind die Spendeneinnahmen des Vereins weggebrochen. "Es finden keine Veranstaltungen mehr statt, aus denen wir Spenden generiert haben", sagt Stelzer.

Aber auch Einrichtungen der Behindertenhilfe etwa, deren Finanzierung zunächst bis Ende der Osterferien durch den Bezirk Oberbayern gesichert ist, obwohl die Einnahmen ebenfalls weggebrochen sind, blicken mit Sorge in die Zukunft. Gertrud Hanslmeier-Prockl, Leiterin des Einrichtungsverbundes Steinhöring mit Tagesstätten, Wohngruppen und Werkstätten in den Landkreisen Ebersberg und Erding hofft, dass die Auftraggeber, die Bestellungen stornieren mussten, nach der Corona-Krise zurückkehren. Besonders belastet seien aber Familien, deren Angehörige mit Behinderung nun zuhause bleiben müssen.

Ebersbergs Landrat Robert Niedergesäß macht sich Sorgen um die Rentnerinnen und Rentner, die aus Scham nicht zum Sozialamt gingen, obwohl sie einen Anspruch auf Grundsicherung hätten. "Deren 450-Euro-Jobs werden wohl die ersten sein, die gefährdet sind und wegfallen. Das wird diesem Personenkreis schwer zu schaffen machen." Da stimmt der Eindruck von Anita Niedermeier zumindest etwas beruhigend. "Es haben sich schon SZ-Leser gemeldet, die für die Menschen, die durch Corona in Not geraten sind, spenden wollen oder gespendet haben."

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