Sozialausschuss:Integration wird neu geordnet

Landratsamt strukturiert Asylsozialarbeit um

Der Sozialausschuss des Landkreises hat der Reform der Asylsozialarbeit zugestimmt. Künftig soll klarer zwischen der klassischen Sozialarbeit, die durch freie Träger in den Kommunen geleistet wird, und der sogenannten gezielten Integrationsarbeit, die von den Mitarbeitern der Stabsstelle Asyl im Landratsamt organisiert wird, unterschieden werden. Leonhard Schmid, Leiter der Stabsstelle, warb am Dienstag bei den Kreisräten um Zustimmung zu dieser Neuaufteilung und sagte, diese strikte Aufteilung zwischen dem "Kundenverkehr im Haus und der Asylsozialarbeit draußen" schaffe Klarheit, wenn es darum gehe, in jedem Einzelfall den Weg hin zur bestmöglichen Integration des Schutzsuchenden zu schaffen. "Im Idealfall schaffen wir es, dass bei jedem Flüchtling möglichst viele Maßnahmen rauskommen", sagte Schmid.

Mittlerweile haben sich die Anforderungen der Stabsstelle Asyl grundlegend geändert, sagten Schmid und Landrat Christoph Göbel (CSU). Es gehe mittlerweile nicht mehr vordergründig um die Unterbringung der Geflüchteten, sondern um deren Integration. "Um Zusammenhalt", wie Göbel sagte. Und dieser sei nur mit klaren Vorgaben zu erreichen: etwa bei der Vermittlung in Integrationskurse, Praktika und Ausbildung, bei der Anerkennung von im Heimatland erworbenen Abschlüssen und auch bei der Weitergabe von Werten. Bei Flüchtlingen mit geringer Bleibeperspektive werde der Landkreis weiter in Vorleistung gehen und Angebote dieser Art selbst und gemeinsam mit freien Trägern und Ehrenamtlichen aufbauen.

Die Asylsozialarbeit in den Kommunen soll grundsätzlich von freien Trägern wie der Caritas oder der Arbeiterwohlfahrt geleistet werden. "Die Alltagsbewältigung oder Traumabewältigung können nur die Mitarbeiter draußen leisten", sagt Referatsleiter Schmid. Kreisrätin Johanna Hagn von der SPD äußerte zunächst Zweifel an der Aufteilung der beiden Aufgabenbereiche sowie an der Änderung des Betreuungsschlüssels in der Asylsozialberatung von 1:100 auf 1:150. Stabsstellenleiter Schmid machte im Ausschuss aber klar, dass der Personalstand insgesamt gleich bleiben würde - künftig aber mehr Mitarbeiter im Bereich der Beratung in den Unterkünften tätig sein werden. Das überzeugte den Sozialausschuss.

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