Süddeutsche Zeitung

Schulverkehr:Mehr Busse statt Elterntaxis

Zusatzfahrten sollen nach Willen der Grünen fortbestehen

Die beiden Landtagsabgeordneten der Grünen aus dem Landkreis München, Claudia Köhler und Markus Büchler, fordern die Staatsregierung auf, den Einsatz von zusätzlichen Verstärkerbussen im öffentlichen Schulverkehr über den 31. Dezember hinaus zu verlängern. Im Landkreis sind derzeit auf mehreren stark frequentierten Linien zusätzliche Verstärker im Einsatz, um mehr Platz zu schaffen und so das Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus zu reduzieren. Stand jetzt läuft die Finanzierung dieses Angebots durch den Freistaat aber Ende des laufenden Haushaltsjahres aus; bisher hat die Staatsregierung nicht signalisiert, dass sie die Förderung auch im kommenden Jahr übernehmen wird.

Es räche sich nun das lange Zögern der "Söder-Regierung" bei der Aufstellung des neuen Staatshaushalt, kritisiert die Unterhachingerin Köhler. "Hätte die Staatsregierung ihren Haushalt wie üblich im September vorgelegt, gäbe es dieses Problem nicht." Leidtragende sind nach den Worten der Finanzexpertin ihrer Fraktion die Schüler sowie die Städte und Gemeinden; die Kommunen würden so über eine weitere Subventionierung der Verstärkerbusse, die aus ihrer Sicht dringend benötigt werden, im Unklaren gelassen.

Ihr Fraktionskollege Büchler sagt, es müsse der Trend hin zum "Elterntaxi" gebrochen werden, dafür brauche es die zusätzlichen Angebote bei der Schülerbeförderung, vor allem in der kalten Jahreszeit. Für den Oberschleißheimer ist klar, dass die Leistungen bis zum Ende der Pandemie verlängert werden müssten. "Unsere Städte, Gemeinden und privaten Träger müssen ihr Schulbusangebot jetzt verlässlich planen können. Sie brauchen dringend finanzielle Unterstützung und ein rasches Signal, damit die Verstärkerbusse auch im Januar weiterfahren können." Die Möglichkeit, im Bus Abstand untereinander zu halten, sei coronabedingt wichtig. Ansonsten würden die Eltern verstärkt das eigene Auto nutzen, um die Kinder zur Schule zu bringen.

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Quelle:
SZ vom 26.11.2020 / müh
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