Die Garchinger SPD will eine Schule nach Max Mannheimer benennen. Der Vorschlag des ehemaligen Ortsvereinsvorsitzenden Christian Rotter fand bei einer Mitgliederversammlung am Montagabend sofort große Zustimmung. "Das ist eine tolle Idee", sagte die SPD-Ortsvorsitzende Ulrike Haerendel. Über eine Umbenennung der Hindenburgstraße, die Rotter ebenfalls gefordert hatte, soll erst noch diskutiert werden.
"Schule und Max Mannheimer gehören einfach zusammen", hatte Rotter über den vor kurzem verstorbenen Zeitzeugen gesagt, der vier Konzentrationslager überlebt hatte und fast seine ganze Familie im Holocaust verlor. Mannheimer wohnte viele Jahre in Haar, sprach immer wieder in Schulen und gehörte länger als 40 Jahre der SPD an. Rotter fand, der Name Max-Mannheimer-Mittelschule würde gut passen. "Hut ab", sagte Rotter, "ich habe nie jemanden kennengelernt, der so etwas erlebt hat und trotzdem für Verbindung steht." Für seinen Vorschlag bekam er viel Beifall von den Anwesenden. Haerendel versprach, einen entsprechenden Antrag im Stadtrat zu stellen.
Einen anderen Punkt jedoch wollte sie lieber später diskutieren. Rotter hatte auch gefordert, "dass die Hindenburgstraße in Garching-Hochbrück verschwindet". In München sei die nach Paul von Hindenburg benannte Straße 1946 in Landshuter Allee umbenannt worden. "Hindenburg, das geht für die SPD gar nicht", stellte er fest. "Er war einer der Mitinitiatoren der Komplettkatastrophe in Europa. Ein Generalfeldmarschall hat auf Straßenschildern nichts mehr zu suchen."
Als Historikerin war Haerendel die Diskussion um die Person Hindenburgs nicht unbekannt. Sie bat jedoch darum, den Punkt zu verschieben, weil auch die Zeit an diesem Abend schon weit fortgeschritten war.