Schulbeginn:"Versagen auf ganzer Linie"

Grüne bezweifeln funktionsfähigen Distanz-Unterricht

Die Elternbriefe zum Schulbeginn nach den Weihnachtsferien sind verschickt, die Vorgaben klar: Distanzunterricht bis einschließlich 29. Januar, Faschingsferien fallen aus. Es wird noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die aktive Teilnahme am Unterricht verpflichtend ist, auch wenn er nicht im Schulhaus, sondern ausschließlich online stattfinden kann, dass die gestellten Arbeitsaufträge verbindlich sind.

Die beiden Grünen-Landtagsabgeordneten aus dem Landkreis München, Claudia Köhler und Markus Büchler, bezweifeln, dass dies so gelingt. Sie machen nach Gesprächen mit Elternbeiräten aller Schularten auf deren Sorgen aufmerksam: gravierende Mängel im Distanzunterricht beziehungsweise ausfallenden Unterricht und die Benachteiligung von Kindern aus Familien, die weniger häusliche Unterstützung bekommen können. Die Grünen mahnen: "Der Unterricht muss trotz Corona vollumfänglich aufrecht erhalten werden."

Köhler fordert von der Staatsregierung vor allem mehr Unterstützung und Planungssicherheit für Schulen, Schüler und Eltern. Dazu zählt sie eine "rechtzeitige Kommunikation für die Organisationen vor Ort, Regelungen zu praktikablem Datenschutz für das Distanz-Lernen, hinreichende Ausstattung von Lehrkräften und Schülern mit Endgeräten, endlich eine leistungsstarke Lernplattform, Einrichtung und Kostenübernahme von IT-Beauftragten und IT-Fortbildungen für die Lehrkräfte". Büchler übt scharfe Kritik an der Staatsregierung: "In meinen Augen versagt der Kultusminister auf ganzer Linie! Freunde aus dem Ausland berichten mir, dass dort das Distanzlernen problemlos funktioniert und so gut wie keine Unterrichtsstunden ausfallen. Warum geht das auch nach zehn Monaten Pandemie nicht im angeblichen High-Tech-Land Bayern? "

© SZ vom 11.01.2021 / hilb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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