Schulbau:Feldkirchen fordert neuen Kostendeckel für Gymnasium

Schulbau: Das Orestad-Gymnasium Kopenhagen dient als Vorbild für das neue Gymnasium Kirchheim.

Das Orestad-Gymnasium Kopenhagen dient als Vorbild für das neue Gymnasium Kirchheim.

(Foto: Maximilian Böltl/privat)

Parteifreunde von SPD-Bürgermeister van der Weck kritisieren den Ausgabenanstieg beim geplanten Neubau in Kirchheim.

Von Anna-Maria Salmen, Feldkirchen

Während vielerorts der Kostenanstieg für den Neubau des Kirchheimer Gymnasiums heftig kritisiert wurde und Skeptiker von einem Luxusprojekt sprechen, nimmt Feldkirchens Bürgermeister die Ausgaben von 94 Millionen Euro eher sportlich: "Das Thema beschäftigt uns seit zehn Jahren. Keiner gibt gerne unnötig Geld aus, aber die Beratungen im Zweckverband standen auch unter dem Gesichtspunkt, endlich eine schöne Schule anbieten zu können", sagte Werner van der Weck (SPD) jetzt im Gemeinderat.

Die Summe teilen sich neben dem Landkreis München die drei im Zweckverband vertretenen Kommunen Kirchheim, Aschheim und Feldkirchen. Van der Weck nahm ebenfalls Bezug auf die Vorwürfe, der Neubau sei unverhältnismäßig teuer. "Auch wenn die Gesamtsumme sehr hoch erscheinen mag: Im Vergleich mit ähnlichen Projekten liegen wir durchaus im Mittel. Das ist kein übertriebener Luxus."

Ursprünglich war für den Neubau des Gymnasiums in Kirchheim ein Betrag in Höhe von 56 Millionen Euro ermittelt worden, dieser stieg jedoch nach weiteren Berechnungen auf 88 Millionen Euro. Da diese Summe den Gemeinderäten der beteiligten Kommunen als nicht finanzierbar erschien, beschloss der Zweckverband im September 2017 eine Kostendeckelung in Höhe von 75 Millionen Euro.

Dass von dieser nun abgewichen wird, bemängelte unter anderem SPD-Fraktionsvorsitzender Christian Wilhelm, der van der Weck bei der Bürgermeisterwahl beerben will. "Anscheinend war schon länger bekannt, dass die Kosten jetzt doch darüber liegen. Ich finde es schade, dass das nicht früher im Gemeinderat behandelt wurde."

Sein Fraktionskollege Michael Burger kritisierte eine Erhöhung der Schülerzahlen. Zwischenzeitlich sei von 1200 Schülern die Rede gewesen, nun seien es mehr als 1300. "Das hat gewaltige Folgen. Dadurch entstehen Kosten, die uns nie mitgeteilt wurden."

Michelle Schlautmann, Geschäftsleiterin des Zweckverbandes, widersprach Burgers Ausführungen und verteidigte die Kostensteigerung. Bereits im Auslobungstext sei mit 1300 Schülern geplant worden. Mit einem Budget von 75 Millionen Euro kann die Schule ihrer Ansicht nach nicht wie geplant gebaut werden. Es handele sich um ein Gymnasium, das aktuellen pädagogischen Ansprüchen entspreche. "Das ist eine andere Art zu bauen als vor 20 Jahren, dem muss man Rechnung tragen. Es ist nicht so, dass wir nur munter vor uns hin planen", sagte Schlautmann.

Sie wies darauf hin, dass der Landkreis München nun einen höheren Anteil der Kosten übernehme, wodurch Feldkirchen trotz der Steigerung insgesamt weniger zahlen müsse. Andreas Janson (UWV) hielt das für eine "Milchmädchenrechnung". "Das heißt nur, dass die Kreisumlage steigt." Auch er bedauerte den Wegfall der Deckelung.

Dem Wunsch nach einer Kostengrenze schloss sich Franz Golibrzuch (UWV) an, da er die aktuelle Summe nicht als endgültig ansehe. Herbert Vanvolsem (CSU) stimmte ihm zu: "Es kann nicht sein, dass die Kosten nach oben offen sind." Bürgermeister van der Weck kündigte schließlich an, dem Zweckverband die Anregung für eine Deckelung weiterzugeben.

Zur SZ-Startseite

Schulbau
:Kirchheimer Gymnasium wird noch teurer

Statt der zunächst veranschlagten 88 Millionen soll das neue Schulhaus nun 94 Millionen Euro kosten. Den Vorwurf eines Luxusbaus weisen die Verantwortlichen in den beteiligten Gemeinden aber zurück.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: