Fast vier Fünftel der Schulen im Landkreis München - 79 Prozent - stehen nur Internetgeschwindigkeiten von maximal 50 Mbit/s zur Verfügung. Dies hat das bayerische Kultusministerium nach Auskunft des SPD-Landtagsabgeordneten Peter Paul Gantzer (SPD) eingeräumt. "Diese Bandbreiten sind für Unterricht in digitalen Klassenzimmern viel zu gering, wie die Staatsregierung selbst erklärt", kommentiert der Abgeordnete aus Haar die Antwort aus dem Ministerium auf eine seiner Anfragen.
In einem Positionspapier des Bildungsministeriums heiße es, dass die verfügbare Internetbandbreite in Schulen "nicht weniger als 100 Mbit/s betragen" sollte. Diese Forderung erfüllten weniger als 21 Prozent der Schulen im Landkreis. Gantzer erklärt dazu: "Den Schülerinnen und Schülern muss digitale Souveränität vermittelt werden, sie müssen digitale Geräte bedienen, verstehen und sinnvoll einsetzen können. Und die Voraussetzung dafür ist das schnelle Internet an der Schule. Dafür brauchen wir die schnellen Glasfaserverbindungen. Ohne diese nützt das beste medienpädagogische Konzept nichts. Wir sind noch auf dem technischen Stand von Kupfer."
Außerdem brauchen die Schulen nach Ansicht Gantzers auch mehr Lehrerinnen und Lehrer, die in Bezug auf die Digitalisierung besonders geschult werden. Die meisten Lehrer seien aber nicht ausreichend auf die Herausforderung vorbereitet, die die fortschreitende Digitalisierung an den Schulen mit sich bringt. Gantzer: "Das Ministerium muss schnellstens Abhilfe schaffen, da wir sonst drohen, das Schlusslicht in der modernen IT-Welt zu werden."