Schaustellerleben:Aufblasbare Giganten

Mehr als vier Meter hoch sind die größten Hüpfburgen in Dobolino's Abenteurland. Noch bis Ende August gastiert das Familienunternehmen in Oberhaching

Von Carla Bihl, Oberhaching

Schaustellerleben: Noch bis zum 30. August gastiert Dobolino's Hüpfburgenland in Oberhaching.

Noch bis zum 30. August gastiert Dobolino's Hüpfburgenland in Oberhaching.

(Foto: Claus Schunk)

Stattliche 78 Jahre soll die älteste, wagemutige Besucherin gewesen sein, die sich auf den vier Meter hohen Vulkan gewagt und ihn auch erklommen haben soll. Das behauptet zumindest Adriano Zelinka, der Betreiber von "Dobolino's Abenteuerland" - "Europas beliebtestes Hüpfburgenland", wie Zelinka noch hinterherschiebt. Und wie das so ist in einem Hüpfburgen-Paradies, wer einmal hinunterfällt, der fällt zum Glück sehr weich. Selbst vom kleinen Riesenvulkan.

Noch bis zum 30. August gastiert Dobolino's Hüpfburgenland in Oberhaching auf der Wiese am Rewe in der Laufzornerstraße 11 . In vierter Generation betreibt Adriano Zelinka, 27, den bunten Abenteuerspielplatz als Familienbetrieb. Zu diesem gehören neben Zelinka mit seiner Frau auch dessen Schwester mit Mann und drei Kindern sowie der Neffe. In Oberhaching hat das Unternehmen 13 der 21 im Besitz befindlichen Luftschlösser aufgebaut. Auch Wasserrutschen gehörten dazu. Gerade bei sehr heißem Wetter würden die vor allem von Kindern gerne genutzt. Das sei derzeit aber nicht mit den vorgegeben Hygiene-Vorgaben zu regeln, sagt Zelinka.

Bis zu 4,50 Meter hoch sind die Burgen. Für diese Größen sind als fliegende Bauten Baugenehmigungen erforderlich. Und wenn mal Löcher in die Burgen kommen? An den Seiten der Burgen könne man diese leicht flicken, sagt Zelinka. Ist das Loch an einer Rutschfläche, sei das schon dramatischer, da es dann immer wieder aufreiße. Dann müsse eine Hüpfburg auch mal weggeschmissen werden. Untere Löcher seien dagegen nicht weiter schlimm, da die Burgen an den Böden Durchlässe hätten, um Luft abzulassen. Manchmal würden die Kinder selbst auf die Löcher hinweisen, dann seien sie auch einfacher zu finden.

Schaustellerleben: Nicht nur, weil hin und wieder Hüpfgeräte durch Löcher beschädigt werden, werden sie regelmäßig ausgetauscht. Sondern auch, weil man den Gästen regelmäßig Neues bieten möchte.

Nicht nur, weil hin und wieder Hüpfgeräte durch Löcher beschädigt werden, werden sie regelmäßig ausgetauscht. Sondern auch, weil man den Gästen regelmäßig Neues bieten möchte.

(Foto: Claus Schunk)

So oder so, die aufblasbaren Giganten werden jedes Jahr ausgetauscht. Denn nach mehreren Jahren am gleichen Ort würden die Besucher die Familie und den mobilen Freizeitpark schon kennen: "Die wissen, wer wir sind und dann musst du halt für die Leute was Neues bieten. Du gehst auch nicht immer ins Kino und schaust denselben Film."

Und das Schaustellerleben? Adriano Zelinka liebt es. Im Sommer lebt die Familie von den Hüpfburgen, im Winter führen sie Puppentheater auf. Das habe der Schwager, der aus einer Theaterfamilie stammt, mit ins Unternehmen gebracht. Das Familienunternehmen lebt in Wohnwägen, mit denen sie da ganze Jahr unterwegs ist: "Es ist das Schönste, was es gibt. Anders kann ich es nicht beschreiben." Sogar eine mobile Sauna ist mit auf Reisen.

Schaustellerleben: Bis zu 4,50 Meter hoch sind die Burgen.

Bis zu 4,50 Meter hoch sind die Burgen.

(Foto: Claus Schunk)

Abends, nachdem alle Besucher das Gelände verlassen haben, wird dann die Luft aus den Hüpfburgen rausgelassen, um sie zusammenzufalten. Das dauere etwa zwei Stunden und sei zwingend nötig, sonst würden Ratten und Mäuse die Burgen nachts zerfressen, sagt Zelinka. Das sei schon einmal vorgekommen und habe einen erheblichen Schaden angerichtet. Außerdem würden massive Dreckflecken bei Regen auf den Flächen entstehen, würde man sie nicht zusammenschlagen: "Die brauchen viel Pflege."

Früher tourte das Unternehmen durch ganz Deutschland, Italien, Österreich und die Schweiz - heute fast nur noch durch Bayern. Außerdem sind ist es von einst 60 auf 21 Burgen geschrumpft. Weil man immer größere Plätze anmieten musste und deshalb die Stromkosten in die Höhe sind, seien, sei der mobile Freizeitpark in dieser Größe nicht mehr rentabel gewesen, erklärt Zelinka. In Bayern spielten sie aber immer noch bei den Großen mit.

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