Schädlingsbekämpfung:Laubholzbock ist besiegt

Bäume können bei einem starken Befall durch den Asiatischen Laubholzbockkäfer absterben.

Bäume können bei starkem Befall durch den Asiatischen Laubholzbockkäfer absterben.

(Foto: Wolfgang Seemann/LFL)

Die Quarantänezone in Neubiberg und Waldperlach wird aufgehoben.

Von Bernhard Lohr, Neubiberg

Aufatmen in Neubiberg, Waldperlach und Umgebung: Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) hebt zum Jahreswechsel die wegen des Asiatischen Laubholzbockkäfers eingerichtete Quarantänezone auf. Vorausgesetzt natürlich, dass nicht doch noch in den letzten Stunden eine Käferlarve gefunden wird.

Wenn nicht, dann sind laut LfL jedenfalls die Voraussetzungen erfüllt, fortan auf die jeweils für vier Jahre geltenden Sonderregelungen zu verzichten, die wegen des Auftretens des gefährlichen Schädlings eingeführt worden waren. Der Fall in Neubiberg habe gezeigt, dass das konsequente Vorgehen gegen den Käfer zum Ziel führe, sagt LfL-Sprecherin Elke Zahner-Meike.

Im September 2014 war in Neubiberg in einem Wohngebiet ein Befall mit dem Asiatischen Laubholzbockkäfer festgestellt worden. Im Mai 2015 fand man auch am Rand des Putzbrunner Waldes "Große Wiese" in Nachbarschaft zum Münchner Stadtteil Waldperlach eine Larve des Schädlings. Nach Vorgaben des Bundes und der EU wurde eine Allgemeinverfügung erlassen und das betreffende Gebiet unter Quarantäne gestellt. Laubbäume der Arten, die dem Käfer als Wirt dienen, wurden auch gegen den Willen der Gartenbesitzer gefällt und diese dazu verpflichtet, Hinweise auf den Schädling zu melden.

Baumschnittgut war in der Folge gesondert zu entsorgen. Die LfL setzte regelmäßige Inspektionen an. Wie zuvor schon blieb das letzte Kronen-Monitoring, bei dem Baumkletterer von Juni bis Oktober in Neubiberg und Teilen Waldperlachs im Einsatz waren, ohne Befund.

Ein besonderer Jahreswechsel

Damit blickt die LfL nach schweren Jahren erstmals mit Zuversicht in die Zukunft. "Für uns ist es ein besonderer Jahreswechsel", sagt LfL-Sprecherin Elke Zahner-Meike. Nach dem Fall in Neukirchen am Inn, wo man 2016 erstmals in Bayern einen Sieg über den Schädling feiern konnte, ist der nun bevorstehende Erfolg in Neubiberg von besonderer Bedeutung. Denn die Befallsgebiete haben sich ausgeweitet. Neubiberg mitgezählt gibt es bayernweit aktuell sechs Quarantänezonen, die jüngste wurde im Raum Miesbach erst im August dieses Jahres eingerichtet.

Die Diplom-Biologin Zahner-Meike bewertet Neubiberg als einen Prüfstein dafür, dass die erst mit Erlass der EU-Durchführungsverordnung möglich gewordenen Schritte gegen den Schädling zum Ziel führen. Dazu gehört, Bäume auch vorsorglich fällen zu können, um eine Ausbreitung des nur schwer auszumachenden Käfers zu verhindern.

Sollte in der Quarantänezone Feldkirchen im Münchner Osten bis Ende 2020 kein Hinweis auf den Käfer gefunden werden, könne auch dort die Quarantänezone aufgehoben werden, sagt Zahner-Meike. Gleiches gelte für die anderen Zonen in Bayern, mit Ausnahme von Miesbach.

Auch wenn der Schädling als überwunden gilt, sollen Gartenbesitzer wachsam bleiben. Die LfL informiert Betroffene am Mittwoch, 22. Januar, bei einem Termin in Waldperlach über das Auslaufen der Quarantänezone Neubiberg (19 Uhr, im Leiberheim im Nixenweg 9).

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