Sauerlach:Wohngebiet ohne Spielplatz

Sauerlach bringt Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser auf den Weg

Von Patrik Stäbler, Sauerlach

Im Norden von Sauerlach soll zwischen Münchner Straße und den Bahngleisen ein neues Wohngebiet entstehen - in drei Schritten. Den ersten hat der Gemeinderat vor gut einem Jahr unternommen, indem er einen Bebauungsplan für das Areal zwischen Lanzenhaarer Weg und Münchner Straße verabschiedete. Dort stehen 15 Parzellen für Einfamilien- und Doppelhäuser bereit, deren Erschließung demnächst beginnen soll. Nun geht der Gemeinderat den zweiten Schritt: Mit großer Mehrheit hat das Gremium die Aufstellung eines Bebauungsplans für das westlich anschließende Gebiet zwischen Lanzenhaarer Weg und den Bahngleisen beschlossen. Dort sollen auf einer circa 1,5 Hektar großen Fläche 18 Parzellen für Einfamilien- und Doppelhäuser entstehen sowie je einen Drei- und Vierspänner - entweder mit Reihenhäusern oder Geschosswohnungen.

Diskussionen gab es im Vorfeld um die Frage, ob in dem Gebiet ein Spielplatz benötigt wird. "Wenn hier größere Mehrfamilienhäuser geplant sind, dann bräuchte es das", argumentierte Peter Frimmer von der Unabhängigen Bürgervereinigung (UBV) im Gemeinderat. Bürgermeisterin Barbara Bogner (ebenfalls UBV), erachtete dagegen den nahen Spielplatz am Stauchartinger Weg als ausreichend, und Joseph Ücker (CSU) betonte: "Bei den Grundstücken ist überall ein Garten dabei. Da werden kleine Spielplätze eh nicht angenommen, sondern die Kinder gehen zu den großen." Gegen die Stimmen von Frimmer und den Grünen entschied sich der Gemeinderat letztlich gegen einen Spielplatz.

Die Grünen-Fraktion und die SPD votierten nun auch gegen die Aufstellung des Bebauungsplans, "weil das einfach keine gesunde Entwicklung ist", wie Axel Horn von den Grünen es ausdrückte. "Das geht zu weit an der Bahn entlang und aus dem Ort raus. Da herrscht ein Ungleichgewicht." Eine Mehrheit von elf zu fünf Mitgliedern des Gemeinderats sah das jedoch anders und votierte für das Vorhaben. Nun sollen die zuständigen Architekten auf der Basis eines bereits bestehenden Strukturkonzepts einen Bebauungsplan erarbeiten. Dieser wird dann voraussichtlich zum Jahresende und nach einem abermaligen Gemeinderatsbeschluss öffentlich ausgelegt, sodass Bürger und Behörden dazu Stellung nehmen können.

Sobald die Planung für diesen Teilbereich steht, wird sich der Gemeinderat den dritten Part des gesamten Areals vornehmen. Dieser betreffe das südliche Gelände am Waldweg, sagt Bauamtsleiter Hubert Zellner, und sei ungleich kleiner als die ersten zwei Gebiete. "Das ist vorwiegend schon Bestandsgebiet. Da gibt es nur noch eine kleine Baulücke."

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