Sauerlach:Rechts vor links in Lochhofen

Neue Tempo-30-Zone im Westen ändert nur die Vorfahrtsregelung

Von Patrik Stäbler

Im Sauerlacher Gemeindeteil Lochhofen wird eine neue Tempo-30-Zone geschaffen, im Gemeindeteil Grafing dagegen nicht. Das hat der Bauausschuss des Sauerlacher Gemeinderats entschieden. Demnach soll im Westen von Lochhofen entlang der Altkirchener Straße, der Blumen- und Michelistraße sowie des Grillhofwegs eine Tempo-30-Zone entstehen. Zwar ist dort bereits jetzt nur eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometer pro Stunde erlaubt. Jedoch gilt in einer Tempo-30-Zone obendrein an den Kreuzungen die Vorfahrtsregel rechts vor links. "Ich denke, damit bekommen wir eine ganz gute Verkehrsberuhigung hin", sagte Bürgermeisterin Barbara Bogner von der Unabhängigen Bürgervereinigung (UBV).

Während der Bauausschuss das Vorhaben in Lochhofen bei nur einer Gegenstimme von Martin Fesl (UBV) befürwortete, lehnte das Gremium eine Tempo-30-Zone in Grafing im Bereich Oberland- und Ludwig-Thoma-Straße sowie Kiem-Pauli-Weg einmütig ab. "Da gibt es eh nur eine Straße, auf der man schneller als 30 fahren kann", sagte Bogner. "Und hier sind auch keine Kreuzungen, wo rechts vor links gelten würde." Anders sieht es in Lochhofen aus, wo es zuletzt starken Zuzug vornehmlich von Familien mit Kindern gegeben habe, so die Bürgermeisterin. Vor allem um deren Sicherheit willen wolle man jetzt den Versuch mit einer Tempo-30-Zone wagen.

Dieses Ansinnen unterstützte auch Robert Lechner (CSU). Er warnte jedoch vor den Ausfahrten an der Blumenstraße und am Kölblweg. Da halte er rechts vor links für gefährlicher als die bisherige Vorfahrtsregelung. "Das würde ich mir lieber noch mal von einem Fachmann anschauen lassen", sagte Lechner.

Hierauf entgegnete Bauamtsleiter Hubert Zellner, dass die Straßenverkehrsordnung in Tempo-30-Zonen grundsätzlich eine Rechts-vor-links-Regelung vorsehe; Ausnahmen seien nur in wenigen Fällen möglich. In Lochhofen betreffe dies die Einmündungen an den Straßen An der Kreidlwiesn und Böcklhof. "Da sind die Ausfahrten so eng, dass wir kein rechts vor links machen können", erläuterte Bogner. Sie betonte, dass es in der Anfangszeit nach der Umstellung gesonderte Schilder geben werde, die auf die geänderte Vorfahrt hinweisen. Dennoch werde es "sicher eine Zeitlang dauern, bis das reibungslos klappt", sagte die Bürgermeisterin. "Für Anwohner ist das schon eine große Umstellung."

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